Öl-Deal
Mega-Fusion im Öl-Sektor: Diamondback und Endeavor schließen sich zusammen
Die beiden US-Schieferöl-Produzenten Diamondback und Endeavor werden sich in einem Mega-Deal zusammenschließen. Der neue Ölriese kann Exxon und Chevron Konkurrenz machen.
- Diamondback und Endeavor fusionieren zu einem Ölriesen.
- Diamondback-Aktionäre halten 60,5%, Endeavor 39,5%.
- Fusioniertes Unternehmen wird drittgrößter Produzent im Permian-Becken.
Die US-Schieferölkonkurrenten Diamondback Energy und Endeavor Energy Resources haben einen Zusammenschluss mit einem Volumen von rund 26 Milliarden US-Dollar vereinbart, wie sie am Montag bekannt gaben. Zuvor hatte Reuters von den Plänen unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. Aus dem Aktien- und Bargeschäft wird ein fusioniertes Öl- und Gasunternehmen mit einem Wert von mehr als 50 Milliarden US-Dollar hervorgehen.
Diamondback-Aktionäre werden nach Abschluss des Deals 60,5 Prozent des Konzerns halten, während die verbliebenen 39,5 Prozent an die Endeavor-Eigner gehen. Diamondback finanziert die Fusion mittels 117,3 Millionen eigenen Aktien plus acht Milliarden US-Dollar in bar.
"Dies ist eine Kombination zweier starker, etablierter Unternehmen, die sich zusammenschließen, um ein unabhängiges nordamerikanisches Ölunternehmen zu schaffen, das man einfach haben muss", sagte Diamondback Chief Executive Officer Travis Stice in der Erklärung. "Mit dieser Kombination wird Diamondback nicht nur größer, sondern auch besser."
Das fusionierte Unternehmen ist der drittgrößte Öl- und Gasproduzent im Permian-Becken, dem wichtigsten Ölfeld der USA, das sich zwischen Westtexas und New Mexico erstreckt. Seine Öl- und Gasproduktion liegt dennoch weiterhin unter der von Exxon Mobil und Chevron, die kürzlich beide Übernahmen angekündigt haben.
"Dies ist eine gute Gelegenheit, da sich die Felder überschneiden und gut zusammenpassen", sagte Dan Pickering, Chief Investment Officer von Pickering Energy Partners. Das fusionierte Unternehmen würde Pioneer Natural Resources, das von Exxon übernommen wird, als führenden reinen Permian-Produzenten ablösen.
Die Permian-Produzenten konsolidieren sich in einem Wettlauf um künftige Bohrreserven und Fördermengen des wichtigsten US-Ölfelds. Analysten zufolge wird der Deal wahrscheinlich zusätzlichen Druck auf die verbleibenden Unternehmen ausüben, sich zusammenzuschließen, um mehr Effizienz und Größe zu erreichen.
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Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass zukünftige Deals die Größenordnung der Permian-Shale-Deals der letzten Monate erreichen würden, sagte Andrew Dittmar, Senior Vice President des Datenanalyse-Unternehmens Enverus.
Der Einsatz von Bargeld und Aktien durch Diamondback werde es dem Gründer von Endeavor, Autry Stephens, und seiner Familie ermöglichen, eine wichtige Rolle in dem Ölkonzern zu behalten, so Dittmar. "Ihr (Bohr-)Inventar ist von sehr hoher Qualität, was die kombinierten Unternehmen zu einer sehr attraktiven Investition an der Wall Street machen wird. Ich gehe davon aus, dass der Markt das am Montag gut aufnehmen wird", sagte er.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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