Zweifel an der Nachhaltigkeit des neuen DAX-Rekordhochs - Seite 2
US-Erzeugerpreise: Wieder schlechte Nachrichten zur Inflation
Erst gestern haben nach den US-Verbraucherpreisen (siehe „Die US-Inflationsdaten liefern den Bären eine Steilvorlage“) auch die US-Erzeugerpreise enttäuscht. Sie legten im Januar vor allem in der Kernrate um recht kräftige +0,5 % zum Vormonat zu. Erwartet worden war nur ein Anstieg um moderate +0,1 %, nach einem Rückgang um -0,1 % im Dezember. Die Jahresrate kletterte dadurch auf +2,0 %, statt sich wie erwartet auf +1,6 % abzuschwächen, nach +1,7 % im Dezember.
Bei solchen Daten besteht die Gefahr, dass die Inflation wieder zulegt, statt weiter nachzulassen. Zumal dies nicht die ersten Daten sind, die zumindest teilweise in diese Richtung deuten (siehe „Zinsanhebung statt Zinssenkung?“).
In einem Vierteljahr nur ein einziger mehrtägiger Rücksetzer
Dass die Aktienmärkte in den USA vor diesem Hintergrund weiterhin keinerlei Anzeichen von Schwäche aufweisen, ist unnormal. Da es auch am Dienstag mit den Kursen wieder nur an einem einzelnen Tag abwärts ging, hat es seit mehr als einem Vierteljahr (!) immer noch nur einen einzigen mehrtägiger Rücksetzer gegeben, bei dem es mit dem Dow Jones gerade mal um 1,86 % nach unten ging. Das ist absolut außergewöhnlich und vollkommen verrückt. Und nach wie vor sind dafür nur kleine Teile des Marktes verantwortlich.
Siemens und SAP ziehen den DAX nach oben
Übrigens gilt das nicht nur für die US-Indizes. Der DAX konnte seit dem Zwischentief vom Oktober 2023 dank des gestrigen Rekordkurses um bis zu 17,55 % zulegen. In diesem Zeitraum stiegen zwar auch die Kurse von 36 DAX-Werten, während nur 4 Aktien nachgaben, womit es auf den ersten Blick nach einem breit getragenen Anstieg aussieht, wie die Helaba aber gestern berichtete, fällt der Beitrag der einzelnen DAX-Mitglieder zur Indexentwicklung ähnlich unausgewogen aus wie in den USA. Denn laut der Helaba ist Siemens für rund 22 % und SAP für rund 20 % des DAX-Anstiegs verantwortlich.
DAX: Industrie vor Technologie
Interessant ist, dass dabei der Industriesektor einen größeren Anteil am DAX-Anstieg hat als der Technologiebereich.
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Das liegt allerdings laut einer weiteren Analyse der Helaba auch daran, dass im DAX Technologietitel deutlich niedriger gewichtet sind als zum Beispiel beim S&P 500 oder auch dem Nikkei 225.
Der Nikkei 225 führt im laufenden Jahr übrigens sogar die Performance-Liste noch vor den US-Technologieindizes an, obwohl sich nicht nur die deutsche, sondern auch die japanische Wirtschaft in einer technischen Rezession befindet.