DAX-Verfallstag-Update + + + Marktbreite und Stimmung - Seite 2
Quellen: MarketMaker mit Daten von VWD, Barron’s, AAII, eigene Berechnungen
So ist der NYSE Composite bereits in der vorletzten Februarwoche auf neue Allzeithochs aufgebrochen und steigt seitdem weiter. Die Marktbreite, die normalerweise dem Kursverlauf folgt, notiert jedoch auch mehr als zwei Wochen nach diesem Ausbruch deutlich unter ihrem alten Allzeithoch Damit besteht eine bearishe Divergenz zwischen Kurs und Marktbreite, die sich früher oder später auflösen wird – entweder durch ein Nachgeben der Kurse oder eine Aufholjagd der Marktbreite.
Negative Marktbreite-Indikatoren
Auch ein anderer Marktbreiteindikator zeigt ein ungewöhnliches Verhalten: der Anteil der Aktien an der NYSE, die oberhalb ihres 50-Tage-Durchschnitts liegen (rote Kurve). Dieser Wert lag Ende 2023 bei über 90 % – ein Niveau, das auf eine Übertreibung hinwies. Prompt schwächelten die Börsen zu Jahresbeginn, erholten sich jedoch rasch und erreichten bald neue Hochs.
Völlig ungewöhnlich ist jedoch, dass der Anteil der Aktien oberhalb ihres 50-Tage-Durchschnitts während dieses Anstiegs dynamisch abnahm (siehe rote Rechtecke). Schon während der Schwächephase zuvor ging der Anteil deutlich zurück, was in diesem Ausmaß ebenfalls selten ist.
Es ist zwar normal, dass in einer Hausse dieser Prozentsatz zurückgeht, weil vor ihrem Ende der Aktienmarkt an Dynamik einbüßt. Dieser Rückgang vollzieht sich aber in der Regel allmählich und nimmt nur in Korrektur- und Konsolidierungsphasen Fahrt auf (siehe gelbe Rechtecke). Und in einer stabilen und nachhaltigen Hausse werden diese Einbrüche der roten Kurve auch schnell wieder wettgemacht.
Optimistische Stimmung wie selten zuvor
Doch das beeinträchtigt die optimistische Stimmung der Anleger nicht. Im Gegenteil: In 17 der vergangenen 18 Wochen lag der Anteil der Bullen in der Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) über 40 % (grüne Kurve). Das gab es seit 1987 bisher nur in 5 Phasen zuvor. In den folgenden Wochen begannen entweder ausgedehnte Konsolidierungen bzw. Korrekturen (1996, 2004, 2011) oder gar eine Baisse (2000). Nur einmal, 2005, blieb es bei einer relativ harmlosen Verschnaufpause von wenigen Wochen.