Konkurrenz wächst
Adobe enttäuscht mit schwachem Ausblick – wo bleiben die KI-Gewinne?
Adobe-Aktien haben nachbörslich zweistellig verloren, nachdem die Prognosen des Software-Spezialisten hinter den Erwartungen zurückblieben. Ist der Microsoft-Partner OpenAI zu mächtig?
- Adobe-Aktien verlieren nachbörslich 11%, schwache Umsatzprognose
- Neue KI-Start-ups bedrohen Gewinnaussichten von Adobe
- Investoren enttäuscht über fehlende positive finanzielle Auswirkungen der KI-Funktionen
Die Aktie von Adobe verlor nachbörslich in den USA rund elf Prozent, nachdem das Unternehmen eine schwache Umsatzprognose für das laufende Quartal abgegeben und damit Befürchtungen geschürt hatte, dass neue KI-Start-ups eine Bedrohung für die Gewinnaussichten des Unternehmens darstellen könnten.
Adobe rechnet für das laufende Quartal mit einem neuen wiederkehrenden Digital-Medien-Umsatz von 440 Millionen US-Dollar, was deutlich unter den von Analysten erwarteten 459 Millionen US-Dollar lag. "Die Erwartungen an unsere Prognosen waren vielleicht etwas höher", gestand CEO Shantanu Narayen in einer Telefonkonferenz nach den Ergebnissen ein.
Investoren, die sich größere positive finanzielle Auswirkungen der neuen KI-Funktionen erhofft hatten, wurden enttäuscht, sagte Parker Lane, Analyst bei Stifel, in einem Interview mit Bloomberg TV. "Die Investoren hören viele gute Dinge über das Unternehmen im Bereich KI, wie zum Beispiel die zunehmende Akzeptanz, und warten einfach darauf, dass sich dies in den Fundamentaldaten widerspiegelt." Bislang habe sich da im Vergleich zur Konkurrenz einfach zu wenig getan.
Die Aktie erreichte während des erweiterten Handels einen Tiefststand von 503,80 US-Dollar, nachdem sie in New York mit 570,45 US-Dollar geschlossen hatte. Nach einem Anstieg von 77 Prozent im Jahr 2023 ist die Aktie seit Jahresbeginn um 4,4 Prozent gefallen.
Für das laufende Quartal rechnet Adobe mit einem Umsatz zwischen 5,25 und 5,3 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt 5,31 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Der Gewinn pro Aktie wird unter Ausklammerung einiger Posten bis zu 4,40 US-Dollar betragen, verglichen mit einer durchschnittlichen Analystenschätzung von 4,38 US-Dollar.
Der langjährige Marktführer im Bereich Software für Kreativschaffende sieht sich mit der Befürchtung konfrontiert, dass neue, auf generativer KI basierende Start-ups in seinen Markt eindringen könnten. Adobe hat darauf mit der Integration seines proprietären KI-Modells Firefly in seine Kernprodukte wie Photoshop und Illustrator reagiert. Die jüngste Demonstration des Modells "Sora" zur Videogenerierung von Microsoft-Partner OpenAI hat jedoch erneut die Besorgnis der Investoren über den Wettbewerb geschürt.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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