Fonds im Fokus
Mit Hebelwirkung vom Goldpreis profitieren
Der Goldpreis ist weiter hoch – Investitionen über Goldminen versprechen bei weiterem Anstieg Gewinne mit Hebelwirkung. Worauf Anlegerinnen und Anleger dabei achten sollten.
- Goldpreis weiter hoch – Investitionen in Goldminen versprechen Gewinne mit Hebelwirkung.
- Goldpreise seit Februar stark gestiegen – diverse Investitionsmöglichkeiten vorhanden.
- Goldminenfonds bieten Hebeleffekt bei steigenden Preisen – aber auch Risiken.
Seit Ende Februar sind die Goldpreise stark gestiegen am haben neue Höchststände erreicht. Wer jetzt noch einsteigen will, hat diverse Möglichkeiten – von physischem Gold über Aktien bis hin zu Fonds und ETCs.
Einen besonderen Hebeleffekt bei steigenden Goldpreisen versprechen Investitionen in Goldminen. Die Goldminenunternehmen haben gewisse Fixkosten, die unabhängig vom Goldpreis sind. Dazu gehören zum Beispiel Kosten zur Instandhaltung der Maschinen und Minen, Energiekosten und die Löhne der Mitarbeiter. Steigt der Goldpreis, so steigen auch die Umsätze der Goldminenunternehmen – bei weitgehend gleichbleibenden Fixkosten. Somit kommt es zu einer überproportionalen Steigerung der Unternehmensgewinne im Vergleich zur reinen prozentualen Steigerung des Goldpreises.
Der Hebel funktioniert aber auch in die andere Richtung: Bei sinkenden Goldpreisen können sich die Gewinne ebenso überproportional reduzieren. Eine Investition in Goldminenunternehmen bringt also ebenso große Chancen wie Risiken mit sich. Über eine Investition in entsprechende Investmentfonds haben Anlegerinnen und Anleger Zugriff auf ein breit gestreutes Portfolio aus Goldminenunternehmen. Die Fondsmanagements haben in der Regel bessere Ressourcen als Privatpersonen, um aus der Menge die profitabelsten Unternehmen herauszupicken.
Goldminenfonds – eine Auswahl
Der Bakersteel Global Funds Precious Metals (ISIN: LU1128909394) investiert mindestens zwei Drittel des Fondsvermögens in Aktien von Edelmetallunternehmen, mit starkem Fokus auf Gold. Zu den Top-Positionen gehören Newmont Mining, OceanaGold und Coeur Mining. Er ist als Artikel-8-Plus-Fonds nach der EU-Offenlegungsverordnung eingestuft und berücksichtigt damit bei der Titelauswahl für das Portfolio im ESG-Bereich (ESG = Environmental, Social, Governance) sowohl Negativkriterien als auch – für einen bestimmten Anteil der Positionen – Positivkriterien.
DWS Invest Gold and Precious Metals Equities (ISIN: LU0273159177) setzt weltweit auf Aktien aussichtsreicher Unternehmen im Edelmetallsektor – auch hier steht Gold mit momentan etwas über 92 Prozent im Fokus. Derzeit ist Kanada im Portfolio übergewichtet. Die größten drei Unternehmen sind die Agnico Eagle Mines, Newmont Corp. Und Franco-Nevada Corp.
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Der NESTOR Gold Fonds (ISIN: LU0147784465) investiert laut Prospekt nicht ausschließlich in Goldminen-Unternehmen, sondern hat Titel aus der gesamten Gold-Wertschöpfungskette von der Exploration und der Produktion über die Weiterverarbeitung und den Handel im Portfolio. Die derzeit größten Positionen – Pan American Silver (trotz des Namens nicht nur in der Silber-, sondern auch in der Goldförderung tätig), Kinross Gold und OceanaGold – stammen aber allesamt aus der Bergbau-Branche.
In die Entwicklung des Goldpreises investieren
Wer nach einer „klassischeren“ Möglichkeit sucht, breit gestreut in Gold zu investieren und sich ohne Hebelwirkung am Goldpreis orientieren, wird ins besondere bei ETCs (Exchange Traded Commodities = börsennotierte Rohstoffe) fündig. Dabei handelt es sich um Inhaberschuldverschreibungen, die in der Regel mit physischen Goldbeständen besichert sind. Dazu gehören zum Beispiel Invesco Physical Gold (ISIN: IE00B579F325), iShares Physical Gold ETC (ISIN: IE00B4ND3602) oder WisdomTree Physical Gold (ISIN: JE00B1VS3770). Der Vorteil für Anlegerinnen und Anleger: Ist der ETC durch physisches Gold abgesichert und verfügt über eine Auslieferoption, bieten sich dadurch steuerliche Vorteile – die deutsche Finanzaufsicht behandelt sie wie physisches Gold, wodurch Erträge aus Wertzuwächsen nach einer Haltedauer von einem Jahr nicht versteuert werden.
Ein aktiver Fonds, der auf die Entwicklung des Goldpreises setzt, ist der HANSAgold (ISIN: DE000A0NEKK1). Er hält sowohl physisches Gold als auch Schuldverschreibungen, welche die Wertentwicklung von Gold oder anderen Edelmetallen abbilden, und kann sein Portfolio auch durch Staatsanleihen erstklassiger Bonität diversifizieren.
Fazit: Hohe Chancen – und Risiken
Anlegerinnen und Anleger, die auf die Hebelwirkung von Goldminenfonds setzen, müssen sich bewusst sein, dass diese Hebelwirkung in beide Richtungen funktioniert. Im Gegensatz zu einem Großteil der Investmentfonds ist diese spezielle Anlageform nicht unbedingt auf ein langfristiges Investment ausgelegt – es lohnt sich also, den Markt und das Weltgeschehen zu beobachten, um den richtigen Einstiegs- wie auch Ausstiegspunkt zu finden. ETCs und Investmentfonds, die sich am Goldpreis orientieren, verzichten auf die Hebelwirkung.
Tipp: Diese und viele weitere Investmentfonds kann man ohne den branchenüblichen Ausgabeaufschlag über FondsDISCOUNT.de erwerben.
Autorin: Kerstin Krüsemann, wallstreetONLINE Redaktion, Ressort Anlageprodukte
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