Besser als Daimler Truck?
"Noch jede Menge Sprit im Tank" für diese LKW-Aktie
Die LKW-Tochter aus dem Hause Volkswagen fährt derzeit allen davon. Nach den jüngsten Zahlen sehen sich Anleger bestätigt. Auch die Dividende soll sich mehr als verdoppeln.
- Traton-Aktie gewinnt 55% in 2024
- Umsatz steigt um 16%, operatives Ergebnis verdoppelt
- Prognose: Absatz- und Umsatzspanne zwischen -5% und +10%
Das Jahr 2024 ist für die Aktien von LKW-Herstellern bisher glänzend gelaufen. Marktführer Daimler Truck liegt seit Jahresanfang 36 Prozent im Plus, der schwedische Konkurrent Volvo 17 Prozent und die indische Tata Motors rund 19 Prozent. Doch ein Schwergewicht der Branche läuft aktuell allen davon.
Die Aktie der VW-Nutzfahrzeugtochter Traton hat in den ersten Monaten den Jahres 55 Prozent hinzugewonnen. Vor allem der Anfang März veröffentliche starke Ausblick hat die Kursrallye befeuert. Unter der Führung von Vorstandschef Christian Levin präsentiert sich das Unternehmen dank eines starken Jahresendgeschäfts und eines noch immer hohen Auftragsbestands in bester Verfassung. Levin betonte die durch das enge Zusammenwachsen der Konzernmarken erzielten Effizienzgewinne als wesentlichen Faktor für die positiven Aussichten.
Im Jahr 2023 kletterte der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf 46,9 Milliarden Euro, während sich das bereinigte operative Ergebnis nahezu verdoppelte auf 4,03 Milliarden Euro. Dies führte zu einem Anstieg der entsprechenden Marge um 3,5 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent. Getrieben wurde dieser Erfolg durch höheren Absatz, bessere Verkaufspreisdurchsetzung und eine effizientere Auslastung der Werke, nachdem im Vorjahr Elektronikchipmangel die Produktion erschwert hatte.
Während der gesamten Branche eine trübe konjunkturelle Zukunft prognostiziert wird, überrascht Traton, ähnlich wie der Erzrivale Daimler Truck, mit einer selbstbewussten Prognose. Selbstbewusst zeigt sich das Unternehmen auch bei der Dividende, die sich von 70 Cent auf 1,50 Euro mehr als verdoppeln soll.
Analysten, darunter Jose Asumendi von JPMorgan, loben das starke Abschneiden des Unternehmens und den positiven Ausblick, weisen jedoch auf die prognostizierten steigenden Investitionen in Sachanlagen und Forschung und Entwicklung hin.
Für das kommende Jahr setzt Traton ambitionierte Ziele. Der Vorstand erwartet eine Absatz- und Umsatzspanne zwischen minus 5 und plus 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie eine bereinigte operative Gewinnmarge zwischen 8 und 9 Prozent. Diese Prognosen liegen deutlich über den bisherigen Analystenerwartungen, insbesondere im Fahrzeuggeschäft, wo Traton eine Umsatzrendite von 9 bis 10 Prozent anstrebt – nahezu gleichauf mit Daimler Truck.
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UBS-Analyst Hemal Bhundia bestätigte kürzlich seine Kaufempfehlung für Traton und betitelte seine Analyse mit: "Noch jede Menge Sprit im Tank". Besonders die Einsparungen bei MAN und die neuen Modelle der US-Sparte Navistar dürften die Margen im laufenden Jahr stabil halten, schreibt der Analyst.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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