Das sagen Analysten
Keine Dividende trotz Rekordgewinn: Die Fraport-Aktie bleibt am Boden
Der Flughafenbetreiber Fraport verdient so viel wie nie zuvor, obwohl die Passierzahlen noch nicht wieder das Niveau von 2019 erreicht haben. Die Aktie verliert am Dienstag deutlich.
- Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen noch unter Vorkrisenniveau.
- Fraport meldet Rekordgewinn trotz niedrigerer Passagierzahlen.
- Fraport-Aktie verliert nach Bekanntgabe der Ergebnisse an Wert.
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat trotz anhaltender Herausforderungen durch die Corona-Pandemie im Jahr 2023 rekordverdächtige finanzielle Ergebnisse erzielt, kämpft jedoch weiterhin mit niedrigeren Passagierzahlen. Stefan Schulte, Vorstandschef des Konzerns, gab bekannt, dass das Unternehmen im Tagesgeschäft so viel verdient hat wie nie zuvor und plant, diesen Erfolgskurs auch in den kommenden Jahren fortzusetzen.
Für 2023 meldete Fraport einen Umsatzanstieg auf vier Milliarden Euro und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 1,2 Milliarden Euro, was jeweils einer Steigerung von etwa einem Viertel bzw. 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dennoch bleibt das Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen hinter den Erwartungen zurück. Mit prognostizierten 61 bis 65 Millionen Fluggästen für das laufende Jahr verfehlt Fraport das Vorkrisenniveau von 70,6 Millionen aus dem Jahr 2019 deutlich.
Diese Diskrepanz zwischen finanzieller Performance und Passagieraufkommen spiegelt sich auch in der Aktienperformance wider. Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse verliert die Fraport-Aktie rund fünf Prozent ihres Wertes, fällt auf 49 Euro, und übernimmt die rote Laterne im MDAX. Seit Jahresbeginn hat das Papier mehr als zehn Prozent seines Wertes eingebüßt.
Bitter für Anleger: Trotz des Rekordgewinns gibt es für 2023 und auch für 2024 keine Dividende. Grund sind steigender Investitionsbedarf und ein Schuldenberg aus der Corona-Krise.
"Investmentcase intakt"
"Insgesamt bewerten wir das Zahlenwerk neutral bis leicht positiv. Der Ausblick auf das Jahr 2024 könnte jedoch etwas enttäuschen. Gleichzeitig sehen wir die langfristigen Ziele positiv", so DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp in einer ersten Analyse der Zahlen.
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"Der Investment Case ist aus unserer Sicht weiterhin intakt", so der Analyst, der die Aktie mit Kaufen bei einem Fair Value von 62 Euro bewertet. "Die Erholung der Passagierzahlen setzt sich fort, und Frankfurt kann 2024 weiteres Wachstum verzeichnen. Darüber hinaus unterstreichen die Free-Cashflow-Ziele bis 2030 unsere positive Einschätzung der Aktie."
Etwas zurückhaltender ist UBS-Analyst Cristian Nedelcu der die Aktie mit Neutral und einem 12-Monats-Kursziel von 53 Euro bewertet. Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung auf "Underperform" mit einem Kursziel von 48 Euro belassen. Analyst Graham Hunt begründete die Entscheidung damit, dass der diesjährige Ausblick hinsichtlich des operativen Ergebnisses (Ebitda) und des Free Cashflow die Erwartungen verfehlt habe.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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