Trotz Nvidias "KI-Liebesfest"
Bären könnten ab Dienstagnachmittag "den Markt nach unten ziehen"!
Laut Ed Yardeni von Yardeni Research könnte Nvidias KI-Konferenz in dieser Woche FOMO-getriebene Käufer anlocken und noch mehr Geld in KI-bezogene Aktien locken – wäre da nicht die Fed-Sitzung.
- Nvidia KI-Konferenz lockt FOMO-Käufer an, aber Fed-Sitzung könnte Rallye stoppen.
- Powell könnte Aktienrallye mit "hawkishem" Ausblick zunichtemachen.
- Yardeni warnt vor möglicher Korrektur, da Fed weniger Zinssenkungen plant.
"Wir könnten ein Szenario sehen, in dem FOMO-Käufer in Nvidia und andere Tech-Aktien einsteigen", schreibt Ed Yardeni in einer Notiz an seine Kunden. Der Wall-Street-Stratege bezeichnet die Konferenz als "Nvidias dreitägiges KI-Liebesfest für Entwickler".
Anleger, die auf eine weitere KI-induzierte Aktienmarktrallye hoffen, sollten jedoch vorsichtig sein. Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (Federal Reserve Open Market Committee, FOMC) trifft sich am Dienstag und Mittwoch, um über die Geldpolitik zu beraten. Fed-Chef Jerome Powell könnte in seiner Pressekonferenz am Mittwoch die Aktienrallye zunichtemachen, sagte bereits Thierry Wizman, Stratege bei Macquarie.
"Bearische Händler könnten den Markt am Dienstagnachmittag nach unten ziehen", warnt nun auch Yardeni und fügte hinzu, dass sich die Angst ausbreiten könnte, wenn der Fed-Vorsitzende einen "hawkisheren" Ausblick gibt.
Seit etwa zwei Jahren versuchen die Fed-Beamten, die Inflation mit Zinserhöhungen zu zähmen. Powell sagte Anfang des Monats in seinem halbjährlichen geldpolitischen Bericht an den Kongress, dass der Rückgang der Inflation ihn zuversichtlich stimme, dass er "wahrscheinlich" in der Lage sein werde, die Zinssätze zu einem bestimmten Zeitpunkt in diesem Jahr zu senken.
Den Fed-Beamten könnten jedoch die Berichte über die Verbraucher- oder Erzeugerpreisinflation vom Februar nicht gefallen haben. Beide US-Berichte überraschten die Ökonomen, weil sie höher ausfielen als erwartet.
Yardeni sagt, er glaube, dass diese neuen Erkenntnisse Powell dazu veranlassen werden, in dieser Woche eine restriktivere Haltung einzunehmen. Er argumentiert sogar, dass die Wirtschaftsprognosen der Fed-Beamten wahrscheinlich zeigen werden, dass die Fed erwartet, dass sich die Inflation in einem "langsameren Tempo" abschwächt und nur noch zwei statt drei Zinssenkungen in diesem Jahr prognostizieren.
Da die höher als erwartet ausfallenden Zinssätze die Unternehmensgewinne belasten werden, warnt Yardeni, dass die Märkte in nächster Zeit mit einigen Schmerzen rechnen müssen. "Investoren und Händler könnten weiter verkaufen, wenn Powell seine Äußerungen über eine Reduzierung der Restriktionen zurücknimmt", so Yardeni.
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Trotz des neuen Ausblicks auf weniger Zinssenkungen befinden sich die wichtigsten Marktindizes laut Yardeni immer noch im "überkauften" Bereich, was sie anfällig für eine Korrektur macht. "Wenn die Fed länger als erwartet im Pausenmodus bleibt, könnte auch die Aktienmarktrallye eine Pause brauchen."
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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