Wie geht es mit Gold weiter?
Goldpreis könnte auf 2400 US-Dollar steigen dank China-Nachfrage
Goldkäufe aus China haben die jüngste Rallye des Edelmetalls angeheizt – und könnten vor einem Abschwung schützen. Weitere Gewinne sind möglich.
- Goldkäufe aus China treiben Rallye an, schützen vor Abschwung.
- Chinesische Investoren kaufen breit Gold, Zentralbank stockt auf.
- Goldpreis erreicht Allzeithoch, Analysten optimistisch.
Chinesische Investoren investieren auf breiter Ebene in Gold. Die Zentralbank des Landes hat ihre Goldreserven auf einen Rekordwert aufgestockt. Die Verbraucher im Land kaufen viel Goldschmuck, auch weil sie wegen der schwachen Wirtschaft nervös sind. Aktienhändler kaufen Aktien von Goldminenunternehmen und stürzen sich auf börsengehandelte Fonds, die den Preis des Metalls nachbilden.
Dies hat den Grundstein für die jüngste Rallye des Rohstoffs gelegt und wird für Unterstützung sorgen, wenn der Goldpreis in neues Terrain vorstößt, wie aus einer Analyse des Wall Street Journal hervorgeht. Gold erreichte in der vergangenen Woche ein Allzeithoch von über 2200 US-Dollar pro Feinunze, nachdem die US-Notenbank angedeutet hatte, dass bis Ende 2024 drei Zinssenkungen möglich seien. Der Goldpreis steigt häufig, wenn die Zinsen sinken, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Renditen von Anleihen im Vergleich weniger attraktiv erscheinen.
State Street Global Advisors, die den weltgrößten Spot-Gold-ETF verwalten, sind optimistisch und erwarten einen Goldpreis zwischen 2200 und 2400 US-Dollar, sobald die Fed später in diesem Jahr mit Zinssenkungen beginnt.
Etwas vorsichtiger ist BMI, ein Analyseunternehmen, das am vergangenen Dienstag sein Ziel für den Goldpreis auf 1950 bis 2250 US-Dollar pro Feinunze erhöhte. Die Analysten warnten jedoch, dass starke Wirtschaftsdaten aus den USA ein großer Risikofaktor seien, da sie Zinssenkungen verlangsamen könnten. Die Haupttreiber für Gold in diesem Jahr seien die US-Zinsen, die Entwicklung des US-Dollars und die Geopolitik.
Die chinesische Nachfrage wird durch den Ruf des Goldes als sicherer Hafen angeheizt. Eine anhaltende Immobilienkrise, ein lahmer Aktienmarkt und eine instabile Wirtschaft haben chinesische Investoren dazu veranlasst, nach alternativen Anlagemöglichkeiten für ihr Geld zu suchen. Am Freitag erreichte der Offshore-Yuan gegenüber dem US-Dollar den niedrigsten Stand in diesem Jahr.
"Chinas Immobiliensektor steckt in Schwierigkeiten. Der Aktienmarkt ist volatil. Die Währung ist schwach. All das ermutigt chinesische Anleger, in Gold zu diversifizieren", sagte John Reade, Chef-Marktstratege beim World Gold Council.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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