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    Börsengang-Fieber  4437  0 Kommentare Lohnt es sich in IPOs zu investieren?

    Douglas, Renk oder Reddit. Das noch junge Börsenjahr hat schon einige hochkarätige Börsengänge hervorgebracht. Lohnt sich das für Anleger? Unser Gastautor Bryan Perry hat die Frage beleuchtet.

    Für Sie zusammengefasst
    • Börsengänge von Douglas, Renk oder Reddit
    • IPOs bieten Anlegern Chancen in neue Aktien
    • 2024 könnten Börsengänge wieder an Fahrt gewinnen

    Mit dem Investmentthema IPOs haben Anleger die Möglichkeit, in neu gelistete Aktien zu investieren. Als "Initial Public Offering", kurz IPO, bezeichnet man den ersten Börsengang eines Unternehmens, dessen Aktie dann künftig dort gelistet und gehandelt wird.

    Auch im Jahr 2024 planen – sowohl in Deutschland als auch im Ausland – einige große Firmen den Gang aufs Parkett. Meist geht es den Firmen um das Beschaffen von Risikokapital von außen durch die Nutzung von Aktien als Finanzierungsinstrument. Das durch IPOs eingenommene Kapital wird in der Regel benötigt, um die Entwicklung des Unternehmens voranzutreiben oder die Finanzierung des Geschäftsmodells sicherzustellen. Börsengänge können aber auch dazu dienen, das Unternehmen neu zu strukturieren und so wettbewerbsfähiger zu machen.

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    Börsengänge könnten 2024 wieder Fahrt aufnehmen

    2024 wollen unter anderem die chinesische Mode-Onlinehandelsplattform Shein, der deutsche Mobilitätskonzern Flix und die staatliche arabische Fluggesellschaft Etihad ihr Börsendebut feiern. Das mediale Echo rund um den Börsengang eines Unternehmens ist in der Regel laut. Zuletzt zeigte sich das Marktumfeld für Börsengänge allerdings durchwachsen.

    Im Jahr 2023 erreichte das Emissionsvolumen der IPOs hierzulande knapp zwei Milliarden Euro, wie eine Analyse der Unternehmensberatung Kirchhoff zeigt. Demgegenüber betrug das Emissionsvolumen der Börsengänge in Deutschland im Jahr 2022 9,1 Milliarden Euro und vor zehn Jahren waren es 3,6 Milliarden Euro.

    Trotz der Börsengänge von Unternehmen wie Ionos, Thyssen-Krupp, Nucera und Schott Pharma fehlte es dem deutschen IPO-Markt an Dynamik. Aber auch an den internationalen Kapitalmärkten blieb die IPO-Aktivität 2023 eher verhalten. Nach Schätzungen der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) sank das weltweite Emissionsvolumen im Jahr 2023 um rund ein Drittel auf 123 Milliarden US-Dollar.

    Stresstest für IPOs – die Debütanten im Langzeitvergleich

    Anleger, die auf IPOs setzen, erhoffen sich, von den Kursgewinnen der Börsenneulinge ab der Stunde null zu profitieren. Aber zahlt sich ein Investment in Börsenneulinge auf längere Sicht aus? Wie schlagen sich die Börsen-Debütanten im Vergleich zu den etablierten Unternehmen. Diesen Fragen ist das Bad Homburger Multi Family Office HQ Trust nachgegangen.

    Hierfür hat der Kapitalmarktanalyst Sebastian Dörr den Zeitraum von September 2011 bis Mitte März 2024 analysiert und die Performance des weltweiten Aktienindex MSCI ACWI mit der des FTSE Renaissance Global IPO Index verglichen. Dieses Marktbarometer nimmt vierteljährlich Aktien von Unternehmen auf, die eine Marktkapitalisierung von mindestens 100 Millionen US-Dollar aufweisen und jüngst den Börsengang gewagt haben. Rund drei Jahre nach dem ersten Handelstag werden die Aktien dann wieder aus dem Index genommen.

    Aktuell sind im FTSE Renaissance Global IPO Index knapp 600 Unternehmen verzeichnet, darunter die US-Kryptobörse Coinbase, der britische Chipentwickler ARM oder die Autobauer Volvo und Porsche aus Schweden und Deutschland.

    Übliche Verdächtige und Überraschungssieger – USA vs. Schweden und die Niederlande

    Im Vergleich der Performance des MSCI ACWI mit der des FTSE Renaissance Global IPO Index stellt Experte Dörr fest: "Aus Sicht eines europäischen Anlegers ergibt sich das schon fast gewohnte Bild: Nordamerika liegt auch bei den IPOs deutlich vor dem Rest der Welt." Seine Analyse ergab, dass die US-IPOs mit einer Wertentwicklung von 13,1 Prozent pro Jahr noch etwas besser abschnitten als die kanadischen Börsenneulinge, die eine Performance von 10,3 Prozent pro Jahr verbuchen konnten.

    Beim Blick auf die einzelnen Länder zeigten sich allerdings auch zwei Überraschungssieger: Der Goliath USA musste sich gegenüber den Davids Schweden und Niederlande, die mit 18,5 Prozent bzw. 19,5 Prozent pro Jahr performten, der Analyse zufolge deutlich geschlagen geben. Doch der Kapitalmarktanalyst hält diese Zahlen nur für bedingt aussagekräftig – während der US-IPO-Index mehr als 200 Aktien enthalte, seien es in Schweden nur elf und in den Niederlanden derzeit gerade einmal vier.

    In Norwegen, Indien und Frankreich verzeichneten die IPOs im Beobachtungszeitraum Wertentwicklungen von jeweils etwas über acht Prozent pro Jahr. Deutsche Börseneinsteiger performten mit gerade einmal mit 3,8 Prozent pro Jahr. Als Verlierer beim Thema IPOs erwiesen sich der Analyse zufolge – auf Länder- bzw. regionaler Ebene – vor allem Südkorea, mit einer Performance von-6,1 Prozent pro Jahr, gefolgt von Großbritannien (-1,7 Prozent) und China (-0,1 Prozent) sowie die Region Lateinamerika (-1,6 Prozent).

    Erst Nase vorn, dann Absturz – Schwieriges Aktienjahr 2022 hängt IPOs ab

    Fazit des Kapitalmarktexperten Dörr ist, dass es sich insgesamt im Untersuchungszeitraum nicht gelohnt habe, auf Börsenneulinge zu setzen. Denn im Schnitt blieben diese in ihrer Performance deutlich hinter den etablierten Unternehmen zurück. "Während der marktbreite Aktienindex MSCI ACWI auf eine Wertentwicklung von 12 Prozent pro Jahr kam, legte der globale IPO-Index nur um 9,5 Prozent pro Jahr zu."

    Allerdings räumt der Kapitalmarktexperte ein, dass die Börsenneulinge lange in Führung gelegen hätten. "Ihnen wurde das insgesamt schlechte Aktienjahr 2022 zum Verhängnis, in dem der IPO-Index um fast 50 Prozent abstürzte."

    Nur einige wenige Indexanbieter bieten für interessierte Anleger Zugang zur frühen Phase der Notierung von Unternehmen nach dem Börsengang. So gibt der First Trust US IPO Index UCITS ETF Acc Anlegern die Möglichkeit, in ein breites Spektrum an Aktien von Unternehmen zu investieren, die kürzlich an der US-amerikanischen Börse notiert wurden. Der Fonds bietet Anlegern die Chancen, von den Kursgewinnen neuer Unternehmen zu profitieren und gleichzeitig das Risiko zu streuen.

    Kurzporträt First Trust US IPO Index UCITS ETF Acc

    Wertentwicklung:

    1 Jahr: 26,51 Prozent

    3 Jahre: -8,02 Prozent

    5 Jahre: 47,08 Prozent

    Seit Auflage: 98,60 Prozent

    Seit Jahresbeginn: 9,89 Prozent

    Gesamtkostenquote (TER): 0,65 Prozent p.a.

    Fondsvolumen: sechs Millionen Euro

    Anzahl Titel: 100

    Auflage: 14. August 2015, Irland

    Der First Trust US IPO Index UCITS ETF Acc (ISIN IE00BYTH6238) bildet den IPOX Schuster US 100 Index nach, der Zugang zu den an der Marktkapitalisierung gemessen 100 größten Unternehmen am US-Markt bietet, deren IPO (Initial Public Offering) höchstens 1.000 Tage zurückliegt. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Index durch den Erwerb aller Indexbestandteile (vollständige Replikation) nach. Die Dividendenerträge im ETF werden thesauriert, d.h. in den ETF reinvestiert.

    Der ETF ist zu 90,82 Prozent in den USA investiert. Die gewichtigsten Sektoren sind Technologie, Industrie, Luxuskonsumgüter und Gesundheitswesen. Zu den Top zehn-Positionen gehören u.a. der Kälteanlagenhersteller Carrier Global, der Mobilitätsnetzwerkbetreiber Uber Technologies, die Vermietungsplattform Airbnb und das Biotech-Unternehmen Regeneron Pharmaceuticals.

    Tipp aus der Redaktion

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