UBS hebt das Kursziel an
Traton auf der Überholspur: Scania gibt Gas, doch die US-Sparte bremst
Die Aktie der VW-Nutzfahrzeuge-Tochter ist seit Jahresanfang kaum zu bremsen. Besonders die schwedische Marke Scania läuft und läuft. Jetzt zieht auch die UBS ihr Kursziel nach und sieht noch Luft nach oben.
- Scania ist der Star im VW-Reich, UBS erhöht Kursziel auf 41 Euro.
- Traton profitiert von starken Zahlen, Umsatzwachstum erwartet.
- CEO warnt vor chinesischer Konkurrenz bei Elektro-Nutzfahrzeugen.
Scania konnte in den ersten Monaten des Jahres ein Plus von 30 Prozent bei den Auslieferungen verbuchen und stieg damit zur Nummer 1 unter allen Marken im Volkswagen-Reich auf. Damit dürften die Schweden maßgeblich zum Erfolg der LKW-Tochter Traton beigetragen haben. Für die Aktie läuft es derzeit richtig rund. Seit Anfang Januar steht ein Plus von über 60 Prozent auf dem Kurszettel.
Für die Analysten der UBS sind die überzeugenden Zahlen nur ein Grund, ihr Kursziel von 27 auf 41 Euro anzuheben, wie die Bank in einer Notiz vom Donnerstag schreibt.
Für das erste Quartal 2024 prognostiziert UBS-Analyst Andre Kukhnin, dass Traton die Markterwartungen leicht übertreffen wird, mit einem Umsatz- und bereinigten Betriebsergebniswachstum von 2 bis 4 Prozent. Die starken Zahlen von Scania dürften den Umsatz und das absolute bereinigte operative Ergebnis positiv beeinflussen.
Weniger gut lief es unterdessen für die US-Marke Navistar, die weiterhin mit Schwierigkeiten in der Lieferkette zu kämpfen hat. Die Auslieferungen gingen in den ersten drei Monaten um 20 Prozent zurück. Somit dürfte die Nordamerika-Region das Ergebnis im ersten Quartal eher belastet haben.
Turnaround bei den Margen
Die Neuausrichtung der Marken CBE und MAN sowie die Verbesserung der Margen trage nun Früchte, meint Analyst Kukhnin. Während Scania in Bezug auf die Margen als relativ stabil angesehen wird, wird erwartet, dass MAN und Navistar ihren Marktanteil von einer niedrigeren Basis aus steigern werden.
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Tratons Fokus auf Kosteneffizienz und Innovation lässt den UBS-Analysten zuversichtlich in die Zukunft blicken. "Wir glauben, dass sich die Geschichte von Traton fortsetzt und erwarten, dass die ergriffenen Kostenmaßnahmen sowie neue Produkte dazu beitragen werden, die Rentabilität im Geschäftsjahr 2024 aufrechtzuerhalten, wobei wir unsere Schätzungen im mittleren bis hohen einstelligen Bereich anheben", schreibt Kukhnin.
Die Traton-Aktie reagierte am Donnerstag mit einem kräftigen Plus von über 4 Prozent auf die positive Einschätzung.
CEO sieht Konkurrenz aus China aufziehen
Unterdessen hat Traton-Chef Christian Levin bei den elektrischen Nutzfahrzeugen vor starker Konkurrenz aus China gewarnt. Chinesische Elektrobus-Anbieter hätten sich in recht kurzer Zeit gut aufgestellt, vor allem dank ihres Zugangs zu sehr guter Batterietechnologie, so Levin im Bloomberg-Interview. "Wenn man das hochrechnet und sich Lastkraftwagen ansieht, kann man sich eine ähnliche Entwicklung vorstellen."
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE-Redaktion
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