Wie unser Gehirn funktioniert und was uns das lehrt - Seite 2
Sie steuert die gesamte linke Körperseite
Sie steuert die rechte Körperseite
Mit bildgebenden Verfahren können nun über Sensoren die elektrischen Aktivitäten der Nervenzellen gemessen und farblich abgehoben werden. Unter welchen Voraussetzungen werden welche Teile des
Gehirns wie stark beansprucht, lässt sich so messen. Welche biochemischen und elektrischen Prozesse in welchen Hirnregionen ablaufen. Das geht soweit, dass allein gedachte Befehle genügen, dass
ein Computer aktiv und über den Cursor gesteuert wird. Aber allen modernsten technischen Verfahren zum Trotz, wir können nur überprüfen, ob ein Proband denkt und wie er denkt, aber nicht, was er
denkt!
Künstliche Intelligenz versucht mittels digitaler Algorithmen per Computer das menschliche Gehirn quasi nachzubauen. Noch sind sie stark vereinfacht, die Ergebnisse sind jedoch trotzdem bereits
erstaunlich und dürften künftig auch bei Anlageentscheidungen an Bedeutung gewinnen, gerade weil emotionale Faktoren fehlen.
Wichtige Erkenntnisse aus der Hirnforschung
- Fast 90 Prozent unserer Entscheidungen finden unbewusst statt, wir haben den Autopiloten eingeschaltet!
- Wir verarbeiten einen finanziellen Verlust im gleichen Hirnareal, in dem auch Todesangst entsteht!
- Unser Gehirn unterscheidet nicht, ob wir einen Wespenstich erhalten haben oder einen finanziellen Verlust erleiden mussten.
- Bei Panik schüttet das Gehirn Cortisol aus, wir bekommen einen Schock, der Verstand setzt aus.
- Gewinne setzen Glückshormone frei, wir wollen ihn deshalb gleich und jetzt haben – auch hier setzt der Verstand aus.
Norbert Betz, Leiter der Handelsüberwachung an der Börse München, setzt sich seit Jahren mit den Psychofallen an der Börse auseinander: als leidenschaftlicher Trader wie als
distanzierter Marktbeobachter, als Referent (online und offline) und Autor.