J.P. Morgan Asset Management
Europa mit historischem Discount zu US-Aktien - Seite 2
positiv aufgenommen wurde.
Neue Inflationsrisiken
Als ein wesentliches Risiko für die Kapitalmärkte sieht Tilmann Galler die
hartnäckige Inflation, vor allem in den USA. Dort stiegen die Preise von 3,2
Prozent im Februar auf 3,5 Prozent im März. Zudem sieht der Marktexperte
zusätzliche Risiken aufkommen. "Die jüngste Ölpreisentwicklung baut neuen
Preisdruck auf. Dies liegt zum einen an der steigenden Nachfrage, aber auch an
politischen Risiken wie dem Nahost-Konflikt", erklärt Galler. Zudem sieht er in
einigen Bereichen der US-Wirtschaft stärker inflationäre Tendenzen, wie etwa bei
Bekleidung oder auch Autoversicherungsprämien.
Fed: Weniger Zinsschritte für 2024
Angesichts der weiter beharrlichen Inflation stellt sich die Frage, wie die
Notenbanken darauf reagieren werden. "Die Erwartungen liegen inzwischen nur noch
bei zwei Zinssenkungen der Fed für 2024 - ein Zinsschritt wurde also bereits
ausgepreist", stellt Galler fest. Der Kapitalmarktexperte erwartet allerdings
nichtsdestotrotz die Zinswende: "Auch wenn die Inflation nur langsam zurückgeht,
wird es genug sein für die Fed für eine erste moderate Lockerung", sagt Galler.
Derzeit baut die Fed immer noch den Staatsanleihenbestand jeden Monat um rund 60
Milliarden US-Dollar ab, den Bestand an Hypotheken um 35 Milliarden US-Dollar.
"Die Befürchtung war, dass es durch den Liquiditätsentzug bei Finanzierungen eng
werden könnte. Dies ist in der erwarteten Form jedoch nicht eingetreten", führt
der Experte aus. Durch den starken Rückgang sogenannter Reverse-REPO-Geschäfte
in den letzten sechs Monaten wurde dem Markt wiederum Liquidität zugeführt, was
den restriktiven Effekt der Bilanzreduktion gemildert hat.
Bewertungsdivergenzen zwischen Europa und den USA bieten Potenzial
An den Aktienmärkten sieht Ökonom Galler die Bewertungen inzwischen erhöht. "Das
Kurs-Gewinn-Verhältnis von Aktien weltweit erscheint, vor allem getrieben durch
US-Wachstumsaktien, teuer. Zwar sehen wir ein noch positives Gewinnumfeld, doch
die Frage ist, was bereits eingepreist ist". Die höheren Bewertungen dürften
daher die langfristigen Erträge schmälern. Grundsätzlich sieht Galler noch
Potenzial bei Dividendentiteln. In den USA hat es zuletzt attraktive
Ausschüttungen gegeben, auch in Europa ist man bei über vier Prozent
Ausschüttungsrendite. Durch das veränderte Zinsumfeld sieht Galler das positive
Growth-Momentum vorerst vorüber, Value dürfte künftig stärker profitieren. Eine
Renaissance könnte beispielsweise der Energiesektor erleben, auch Rohstofftitel
seien interessant.
Besondere Chancen sieht Galler bei Bewertungsdivergenzen zwischen US- und
europäischen Aktien: "US-Aktien haben in den letzten Monaten ein Kursfeuerwerk
Notenbanken darauf reagieren werden. "Die Erwartungen liegen inzwischen nur noch
bei zwei Zinssenkungen der Fed für 2024 - ein Zinsschritt wurde also bereits
ausgepreist", stellt Galler fest. Der Kapitalmarktexperte erwartet allerdings
nichtsdestotrotz die Zinswende: "Auch wenn die Inflation nur langsam zurückgeht,
wird es genug sein für die Fed für eine erste moderate Lockerung", sagt Galler.
Derzeit baut die Fed immer noch den Staatsanleihenbestand jeden Monat um rund 60
Milliarden US-Dollar ab, den Bestand an Hypotheken um 35 Milliarden US-Dollar.
"Die Befürchtung war, dass es durch den Liquiditätsentzug bei Finanzierungen eng
werden könnte. Dies ist in der erwarteten Form jedoch nicht eingetreten", führt
der Experte aus. Durch den starken Rückgang sogenannter Reverse-REPO-Geschäfte
in den letzten sechs Monaten wurde dem Markt wiederum Liquidität zugeführt, was
den restriktiven Effekt der Bilanzreduktion gemildert hat.
Bewertungsdivergenzen zwischen Europa und den USA bieten Potenzial
An den Aktienmärkten sieht Ökonom Galler die Bewertungen inzwischen erhöht. "Das
Kurs-Gewinn-Verhältnis von Aktien weltweit erscheint, vor allem getrieben durch
US-Wachstumsaktien, teuer. Zwar sehen wir ein noch positives Gewinnumfeld, doch
die Frage ist, was bereits eingepreist ist". Die höheren Bewertungen dürften
daher die langfristigen Erträge schmälern. Grundsätzlich sieht Galler noch
Potenzial bei Dividendentiteln. In den USA hat es zuletzt attraktive
Ausschüttungen gegeben, auch in Europa ist man bei über vier Prozent
Ausschüttungsrendite. Durch das veränderte Zinsumfeld sieht Galler das positive
Growth-Momentum vorerst vorüber, Value dürfte künftig stärker profitieren. Eine
Renaissance könnte beispielsweise der Energiesektor erleben, auch Rohstofftitel
seien interessant.
Besondere Chancen sieht Galler bei Bewertungsdivergenzen zwischen US- und
europäischen Aktien: "US-Aktien haben in den letzten Monaten ein Kursfeuerwerk