Aufwärtstrend in Gefahr
Weitet sich die Ölpreiskorrektur weiter aus?
Die aktuelle Konstellation ist nicht ohne Risiken. Die jüngste Schwäche könnte den Eintritt in eine größere Korrektur forcieren.
- Aktuelle Konstellation birgt Risiken
- Ölsektor in Konsolidierung
- Brent C.O. verlässt Aufwärtstrend, Öl-Aktien drehen ab
Der Ölsektor befindet sich gegenwärtig in einer Konsolidierung. Brent C.O. und WTI Oil haben den Rückzug angetreten und auch die Produzentenaktien geraten zunehmend in Bedrängnis.
Brent Öl verlässt Aufwärtstrend
Brechen wir die aktuelle Situation zunächst auf die charttechnischen Aspekte herunter: Brent C.O. beendete in der ersten April-Hälfte die bis dahin laufende, fulminante Preisrallye. Im Bereich von 92 US-Dollar bildete sich ein starker Widerstandscluster aus. Der Weg in Richtung 100 US-Dollar blieb verstellt.
Der Umstand, dass Brent C.O. ab Anfang April nicht mehr auf die damaligen Eskalationen im Nah-Ost-Konflikt reagierte, war rückblickend betrachtet ein erstes Warnzeichen. Mittlerweile hat sich die Lage im Nahen Osten etwas entspannt; zumindest oberflächlich betrachtet. Die Marktakteure nehmen diese Entspannung wiederum zum Anlass, den Risikoaufschlag, mit dem vor allem Brent C.O. zuletzt versehen war, zu reduzieren.
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Brent C.O. hat sich zwischenzeitlich deutlich vom Bereich des letzten Verlaufshochs (92+ US-Dollar) entfernt. Der Aufwärtstrend, der in den letzten Wochen so zuverlässig war, wurde durchbrochen. Brent C.O. nähert sich derzeit dem wichtigen Unterstützungsbereich von 83,5 US-Dollar an. Unter anderem verläuft hier auch die 200-Tage-Linie. Aus charttechnischer Sicht besteht somit durchaus die Chance, dass Brent C.O. im Bereich von 83,5 US-Dollar den Korrekturboden ausbilden kann. Dennoch mahnen die Vehemenz des Rücksetzers und der Bruch des Aufwärtstrends zur Vorsicht. Eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung in Richtung 80 US-Dollar oder gar in Richtung 75 US-Dollar kann nicht ausgeschlossen werden.
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Öl-Aktien drehen nach unten ab
Auch die Aktien der Ölproduzenten reagierten auf die veränderte Gemengelage. Um sich einen schnellen Überblick über die Situation zu verschaffen, lohnt ein Blick auf die Entwicklung des Arca Oil Index. In diesem sind die Aktien großer und mittelgroßer Ölproduzenten gelistet.
Der Arca Oil Index bildete Anfang April im Bereich von 2.260 Punkte ein Verlaufshoch aus. Die danach einsetzenden Gewinnmitnahmen zwangen den Arca Oil Index in die Knie. Zuletzt tauchte der Index unter die erste nennenswerte Unterstützung bei 2.100 Punkten ab. Damit stieß der Arca Oil Index die Tür in Richtung 2.000 Punkte auf. Die Abwärtsbewegung gewinnt offenkundig an Dynamik. Im besten Fall gelingt es dem Arca Oil Index, die Korrektur auf die wichtigen 2.000 Punkte zu beschränken. Doch auch eine Ausdehnung der Bewegung in Richtung 1.900 Punkte ist nicht auszuschließen.
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Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte
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