Hoffnungsschimmer?
Arm: Analysten sind optimistisch trotz Talfahrt
Nach enttäuschenden Zahlen sind die Aktien des Chip-Designers Arm abgesackt. Analysten sehen jedoch einen Hoffnungsschimmer.
- Arm-Aktien fallen nach enttäuschenden Zahlen
- Analysten sehen Hoffnung in Zukunftsaussichten
- Prognosen für Lizenzgebühren und Free Cash Flow positiv
Die Aktien von Arm Holdings sind in einer ersten Reaktion auf die Quartalszahlen des Chip-Designers abgesackt, da dieser die hohen Erwartungen der Wall Street nicht hatte erfüllen können. Im Handelsverlauf am Donnerstag holten sie aber einen Großteil der Verluste wieder auf, nachdem sich Analysten optimistisch mit Blick auf künftige Lizenzeinnahmen gezeigt haben.
"Während die Prognose für die Lizenzgebühreneinnahmen unterhalb des Konsenses lag, wurde dies durch bessere Wachstumserwartungen bei den Lizenzgebühreneinnahmen ausgeglichen, was für zukünftige Lizenzgebühren vielversprechend ist", erklärte John DiFucci von Guggenheim gegenüber MarketWatch.
Die Prognose für die Lizenzgebühren berücksichtige auch angemessen das aktuelle makroökonomische Umfeld, so DiFucci. Gleichzeitig erwarte Arm weiterhin ein starkes Wachstum im Bereich Mobile und Cloud. Er bewertet die Aktie mit "Kaufen" und erhöhte sein Kursziel auf 100 US-Dollar in seiner neuesten Einschätzung. Das liegt allerdings immer noch unter dem aktuellen Kurs von 103,59 US-Dollar.
Die Aktie fiel am Donnerstag um 2,3 Prozent im New Yorker Handel, nachdem sie im frühen Handel noch rund acht Prozent abgesackt war. Seit Jahresbeginn haben die Titel damit aber immer noch mehr als 50 Prozent gewonnen.
Noch optimistischer zeigt sich Analyst Mark Lipacis von Evercore ISI, der die Aktie mit Outperform einschätzt und ihr ein Kursziel von 156 US-Dollar gibt. Insgesamt sieht er ermutigende Zeichen im Ausblick von Arm mit Blick auf die zunehmenden Lizenzvereinbarungen. Zwar habe die Prognose für die Lizenzgebühren unterhalb der Konsensschätzungen gelegen, da das Lizenzgeschäft jedoch den Lizenzgebühreneinnahmen um ein bis drei Jahre vorausgehe, signalisieren positive Lizenzierungstrends jetzt ein Aufwärtspotenzial für die Zukunft, so Lipacis.
"Wir mögen die Aktie weiterhin über die nächsten 12 Monate, aber kurzfristig glauben wir, dass sich die Aktie konsolidiert, während Momentum-Investoren das Umsatzwachstum als Signal nutzen, um Gewinne zu realisieren", schrieb er.
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Hohe FCF-Marge
Analyst Vivek Arya von BofA Global Research lobte den Free Cash Flow des Unternehmens, der im letzten Geschäftsjahr auf 32 Prozent des Umsatzes kam. Er erwartet, dass er im laufenden Geschäftsjahr auf 36 Prozent steigt und bis zum Geschäftsjahr 2026 über 40 Prozent klettert. Die FCF-Marge liege höher als bei fast allen Software- und den meisten Halbleiterunternehmen im S&P 500-Index, lobte er.
Arya bewertet die Aktie mit "Kaufen" und hat ihr ein Kursziel von 150 US-Dollar gegeben. Dennoch räumte er ein, dass die Aktie Risiken birgt. "Wir erwarten, dass die Aktie aufgrund ihres hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisses, des geringen Handelsvolumens und der konzentrierten Eigentümerstruktur volatil bleiben wird", bemerkte er.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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