Satellitenkommunikation
Angriff auf Starlink: Elon Musk gerät weiter unter Druck
Telekommunikationsgigant AT&T und Raumfahrt-Startup AST SpaceMobile planen eine Alternative zum Satellitenkommunikationsnetzwerk Starlink.
- AT&T und AST SpaceMobile planen Alternative zu Starlink
- Tesla-Chef Elon Musk unter Druck durch chinesische E-Autohersteller
- AST SpaceMobile-Aktie steigt nach Raketenstart in US-Nachbörse
Ärger an allen Fronten
Es läuft derzeit nicht gut für Elon Musk: Die Fahrzeuge von Tesla verkaufen sich aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks durch chinesische E-Autobauer zunehmend schlecht, die Aktie ist längst von der Gesamtmarktentwicklung abgehängt worden.
Noch dazu droht das Unternehmen software- und dienstleistungsseitig von Baidu in den Schatten gestellt zu werden, das bereits im kommenden Jahr mit einem profitablen Robotaxi-Geschäft rechnet.
Auch seine anderen Projekte stehen vor Problemen: Erst vor wenigen Tagen musste Elon Musk Probleme mit dem von Neuralink entwickelten Gehirnchip einräumen. Beim Erstversuch mit einem Patienten kam es zu Komplikationen.
Auch Starlink sieht sich wachsendem Wettbewerbsdruck ausgesetzt
Zusätzlich unter Druck geraten dürfte der Tesla-Chef nun auch bei seinem Satellitenkommunikationsnetzwerk Starlink. Wie am Mittwochabend bekannt wurde, planen Kommunikationsgigant AT&T und der Weltraumkommunikationsspezialist AST SpaceMobile ein eigenes Satellitennetzwerk.
Die beiden Kooperationspartner arbeiten bereits seit 2018 zusammen und haben hierfür die nötige Technologie entwickelt. Ab dem Sommer sollen die ersten Satelliten von AST SpaceMobile starten und der Aufbau des Netzwerkes begonnen werden, das AT&T dann zunächst bis 2030 nutzen will.
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"Weltall-basierte Technologie für mobile Direktverbindungen ist dafür gemacht, Kunden eine bessere Konnektivität zur Verfügung zu stellen, in dem sie mit unserem bestehenden Mobilfunknetzwerk kombiniert wird" kommentierte der AT&T-Vorstand für das operative Geschäft, JeffMcElfresh, die Zusammenarbeit.
AST SpaceMobile mit nachbörslichem Raketenstart
Besonders Anleger des Raumfahrt-Startups AST SpaceMobile hatten in der US-Nachbörse einen Grund zum Jubeln: Die Aktie kletterte in der Spitze um über 60 Prozent und beschloss den erweiterten Handel mit einem Aufschlag von 40 Prozent.
Das Papier von AT&T konnte ebenfalls profitieren und legte um 0,2 Prozent zu. Der Telekommunikationsriese ist direkt an AST SpaceMobile beteiligt. Zu den weiteren Investoren des Startups gehören auch Alphabet und Vodafone.
Fazit: Auch Starlink könnte seinen First-Mover-Bonus verspielen
Der Deal von AT&T und AST SpaceMobile zum Aufbau und Betrieb eines Satellitenkommunikationsnetzwerkes ist nicht der erste seiner Art. In der Vergangenheit wurden vergleichbare Partnerschaften bereits zwischen Amazon und Verizon sowie T-Mobile US und Starlink beschlossen. In der Branche herrscht also viel Bewegung.
Ein Gewinner des Space-Race ist zwar noch nicht abzusehen, allerdings droht Starlink aufgrund des wachsenden Wettbewerbsdrucks wie zuvor bereits Tesla seinen Vorsprung als First-Mover zu verspielen. Die Luft für Elon Musk wird jedenfalls dünner, die Notwendigkeit, sich wieder auf operative Tätigkeit zu konzentrieren und auf Nebenkriegsschauplätze zu verzichten, umso größer.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion