Nvidia als Verstärker
Erhöhte Volatilität voraus – Anleger sichern sich gegen Marktrückgänge ab
Laut Goldman Sachs bereiten sich Anleger auf einen Anstieg der Marktvolatilität vor. Nvidias Earnings Bericht am Mittwoch könnte volatile Bewegungen demnach noch verstärken.
- Anleger bereiten sich auf Marktvolatilität vor, Nvidia Earnings könnten Bewegungen verstärken.
- Goldman Sachs sieht höchstes Risikomaß seit 2021, Nachfrage nach Absicherungen steigt.
- US-Aktien auf Rekordhoch, bullishe Positionierung nimmt zu, Zinssenkungen umstritten.
Das Maß der Goldmänner für die Risikobereitschaft des Marktes erreichte vergangene Woche den höchsten Stand seit 2021, angetrieben von Optimismus in Bezug auf Wirtschaftswachstum und Geldpolitik. Diese Dynamik habe sich jetzt verlangsamt, schreibt das Goldman-Team um Andrea Ferrario in einer Notiz vom 20. Mai.
Die Strategen verweisen auf Optionsdaten des CBOE Volatility Index, die auf eine höhere Nachfrage nach Absicherungen gegen plötzliche Marktrückgänge hindeuten. Der Volatilitätsindex war zuvor auf ein historisch niedriges Niveau gefallen.
"Dies deutet darauf hin, dass die Märkte das Risiko eines anhaltenden Rückgangs von hier aus weniger einpreisen, sich aber Sorgen über vorübergehende Volatilitätsspitzen machen", so Ferrario. Und weiter. "Bei einer hohen Marktkonzentration können auch idiosynkratische Ereignisse eine Rolle spielen", fügte er hinzu und verwies auf den am Mittwoch anstehenden Gewinnbericht von Nvidia als Beispiel.
Zinsfantasien
US-Aktien klettern derzeit von Rekordhoch zu Rekordhoch, da Anleger darauf setzen, dass die US-Notenbank die Zinsen noch in diesem Jahr senken wird. Da die Unternehmensgewinne besser ausfielen als erwartet, sehen Marktteilnehmer nur wenige Risiken, die die Aktiengewinne gefährden könnten.
Daten der Citigroup zeigen, dass die bullishe Positionierung bei Kontrakten auf den S&P 500 und den Nasdaq 100 in der vergangenen Woche zugenommen hat. Der S&P 500 ist jetzt "fast ausschließlich einseitig", aber "die Gewinnniveaus beginnen sich erst zu entwickeln, was die Positionierungsrisiken begrenzt", so Citi-Stratege Chris Montagu in einem Vermerk.
Auch andere Strategen der Wall Street werden bullisher. Mindestens elf Wall-Street-Unternehmen haben ihre Jahresendprognosen für den S&P 500 angehoben. Allein in der vergangenen Woche haben BMO Capital Markets und die Deutsche Bank ihre Ziele für 2024 für den Large-Cap-Leitindex auf 5.600 beziehungsweise 5.500 Punkte angehoben.
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Aber nicht alle Marktteilnehmer begrüßen zu frühe Zinssenkungen. "Der Bullenmarkt übertrifft ständig meine Prognosen", sagte Marktveteran Ed Yardeni vergangene Woche und bezeichnete eine Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve im Sommer als "Fehler" und das größte Risiko für den Markt im Moment. "Die Sorge, die ich habe, ist, dass, wenn die Fed wirklich anfängt, die Zinssätze zu senken, es wirklich zu einer Kernschmelze kommen könnte, und das wäre für mich ein Problem."
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion