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     2543  0 Kommentare Es liegt in der Familie - Seite 2



    Wer als Anleger in einen dieser Indizes investiert, setzt nicht nur darauf, dass die Firmenchefs bei fallenden Kursen den Schmerz teilen, sondern kauft sich noch eine Reihe weiterer Qualitäten ein. So sind nach Berechnung des CEFS börsennotierte Familienunternehmen mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 51 Prozent sehr viel besser gegen Krisen gewappnet als die übrigen Aktiengesellschaften, deren Eigenkapitalquote im Schnitt nur bei 36 Prozent liegt. Zudem wirtschaf-ten etablierte Familienunternehmen auch noch profitabler als andere. Daher liegt die durchschnittliche Eigenkapitalrendite bei rund 22 Prozent, während es Publikumsgesellschaften auf gut 20 Prozent bringen.

    Warum aber schneiden Eigentümer- und Familienunternehmen in einigen Kategorien anscheinend besser ab als Großkonzerne? „Eigentümerfamilien gehen mit ihrem eigenen Vermögen ins Risiko. Erken-nen sie einen Erfolg versprechenden Trend, stellen sie im Unternehmen ohne langatmige Meetings die Weichen, um langfristig von dieser Entwicklung zu profitieren“, lautet die Begründung von Fondsmanager Diel. Tatsächlich verfügen Konzerne in Inhaber- oder Familienhand stärker als andere über sogenanntes geduldiges Kapital.



    Durchschnittlich 35 Prozent der Aktien befinden sich hier im Clanbesitz.
    Bei Publikumsgesellschaften befindet sich im Schnitt ein Anteil von 25 Prozent in der Hand von strategischen Investoren, wobei dies selten eine einzelne Person ist. Familienfirmen sind dem Druck des Kapitalmarkts also weniger ausgesetzt. Ein angenehmer Effekt, schließlich sagt etwa der Psychologe und Managementberater Manfred Kets de Vries, dass gerade Topmanager, überspitzt formuliert, die Hälfte ihrer Zeit damit beschäftigt seien, Abwehrstrategien gegen Aufsichtsrat, Aktionäre oder Kollegen zu entwickeln, die an ihren Stühlen sägen.

    Daneben haben Untersuchungen gezeigt, dass die in Summe nach Bilanz, Umsatz oder Marktkapitalisierung rund viermal kleineren Familienunternehmen genauso global aufgestellt sind wie etwa die Konzerne im DAX. Allerdings wachsen sie in der Nische und bleiben dem Kerngeschäft treu, was sie oft zu Weltmarktführern auf ihren Gebieten werden lässt. „Familienunternehmer gehen seltener eine Wette auf das ganze Unternehmen ein, sondern versuchen, in vertrauten Feldern zu wachsen. Schließlich lautet das übergeordnete Ziel oft, ein gutes Unternehmen an die nächste Generation weiterzugeben“, erläutert Stefan Heidbreder von der Stiftung Familienunternehmen den fast genetisch anmutenden Hang zur Nische.
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