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     2543  0 Kommentare Es liegt in der Familie - Seite 3



    Beispiele der negativen Folgen des Verlassens der eigenen Kernkompetenzen gab es in jüngster Vergangenheit reichlich. Die prominentesten dürften sicherlich die Übernahmeschlachten à la Porsche/VW oder Schaeffler/Conti sein, ebenso die Fehlspekulationen von Firmenpatriarch Adolf Merckle.

    Doch auch ohne Ausflüge in die Übernahmewelt haben Familienfirmen systemimmanente Probleme. Gestritten wird schließlich in jeder Familie mal, nur geht im Fall von Inhaberfirmen meist mehr als nur Porzellan zu Bruch. Ähnlich sieht es aus, wenn ein Streit um die Thronfolge an der Konzernspitze entbrennt. Zudem hat auch der Aktienmarkt seine Vorbehalte gegen die Clanunternehmer. Da es oft kleine Firmen sind, leiden sie in Krisen besonders unter der Anlegerflucht in sichere Werte und sind kein Garant für steigende Kurse. „Außerdem sind es oft Unternehmen aus zyklischen Branchen, schließlich wurde schon so manche Firma in der Garage aufgebaut“, sagt Fondsmanager Diel.

    Dafür zeigt ein Vergleich der Wertentwicklung von Familienkonzernen gegenüber anderen Firmen, dass sie in guten Zeiten die bessere Vorstellung liefern. So lag die Aktienperformance von Familienunternehmen von 2003 bis 2008 im Schnitt bei 25 Prozent, die anderer Aktiengesellschaften bei 20 Prozent. Angesichts besserer Konjunkturaussichten sollten Anleger in diesem Jahr daher vielleicht wieder auf familiäre Werte setzen.



    GEX - Der Eigentümerindex


    Das mit vollem Namen German-Entrepreneurial-Index (GEX) lautende Kursbarometer
    wird seit Anfang 2005 von der Deutschen Börse berechnet und ist damit eins der ersten, das auf den Aktienbesitz der Gründer als Auswahlkriterium setzt. Aktuell sind 60 Unternehmen in dem nach Marktkapitalisierung gewichteten Index gelistet.

    Die Regeln

    Mindestens 25 Prozent der Aktien müssen von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern oder deren Familien gehalten werden. Mehr als 75 Prozent dürfen es jedoch nicht sein. Das Unternehmen darf nicht länger als zehn Jahre an der Börse sein und muss seinen Sitz in Deutschland haben sowie im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet sein.

    Die Idee

    Mit dem Index sollten junge und damit wachstumsstarke Aktiengesellschaften gefunden werden. Nach Ansicht der Indexerfinder ist dies ab einem Börsenalter von zehn Jahren immer weniger gegeben, weshalb die zeitliche Begrenzung eingebaut wurde. Damit blieben erfolgreiche Familienunternehmen wie der Brillenfilialist Fielmann dem Index fern. Andere, wie der Waschmittelriese Henkel, mussten nach einem Jahr wieder gehen. Dennoch schlug sich der GEX zunächst besser als der DAX. Da Altersgrenze und Aktienbesitz der Gründer oder Vorstandschefs dafür sorgen, dass umsatzstarke und defensive Titel wie Versorger fehlen, verlor der GEX in der Krise etwas stärker als der DAX. 2009 konnte der Index diesen Rückstand allerdings wieder mehr als aufholen.
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