Euro-Bond – der sicherste Weg in die Pleite - Seite 2
Mit jeder Rettungsaktion zugunsten von Euro-Krisenländern verschlechtert sich auch die Kreditwürdigkeit Deutschlands. Das ist die Botschaft der Investoren in deutsche Staatanleihen. Der Bund-Future notierte Anfang November bei gut 130, aktuell bei 124,70, die Renditen der Bundesanleihen sind in den jüngsten drei Monaten schon um etwa 50 % gestiegen. (Nicht anders übrigens die 10-jährigen US-Treasuries: Seit Mitte Oktober sind deren Renditen von 2,43 auf 3,24 % gestiegen, nachdem sie zuvor von Anfang April an von 4, 00 % aus den Sinkflug angetreten hatten.)
Nach den Vorstellungen Junckers soll der Euro-Bond von einer europäischen Schuldenagentur ausgegeben werden. Er rechnet eine Durchschnittsverzinsung von rund 3,3 % für den Euro-Bond vor. Anfänglich sollen nur 40 % der Staatsschulden über solche Gemeinschaftsanleihen aufgenommen werden können, für den nachrangigen Rest dürften sich Konditionen weiter verschlechtern, auch für die deutschen. Ein anderer Vorschlag sieht vor, dass ein Land sich nur bis zu 60 % seiner Wirtschaftskraft in Euro-Bonds verschulden darf. Damit könnten Länder wie Spanien sich dennoch sechs oder sieben Jahre lang ausschließlich in Euro-Bonds verschulden.
Euro-Bonds führen geradewegs ins Desaster. Damit meine ich nicht, dass die „unsere“ Politiker das anderenfalls verhindern können. Die Betonung liegt auf „geradewegs“.
Euro-Bonds sind ein verdeckter Weg in die Transferunion. Die haushaltspolitisch solideren Länder zahlen für Schulden der unsolideren. Bei denen sinkt der Anreiz für eine gute Führung der Staatsfinanzen und Sparsamkeit. Euro-Bonds sind politisch einfacher vermittelbar als direkte Transfers; einmal angelaufen, funktionieren sie automatisch und keiner merkt es mehr – anders als bei fallweisen Rettungsaktionen.
Anders als beim (ebenfalls zweifelhaften) Grundgedanken der EU, Mittel von starken in schwache Länder zu transferieren, findet mit Euro-Bonds ein Transfer von soliden zu unsoliden Staaten statt. Die Situation ist schon pervers genug: Nach dem Durchschnittseinkommen ärmere Länder wie Deutschland subventionieren reichere wie Irland.
Die Politbürokraten wiederholen mit dem Euro-Bond den Geburts-Fehler der Gemeinschaftswährung. Die wurde eingeführt ohne zuvor die Finanzpolitik der einzelnen Länder zu vereinheitlichen. Man glaubte, dies mit vertraglichen Rahmenbedingungen sicherstellen zu können. Das Ergebnis kennen wir. Jetzt glaubt man wieder, die Probleme der Gemeinschaft ohne diese Vorbedingung durch eine übergeordnete Planwirtschaft lösen zu können.
Euro-Bonds sind ein verdeckter Weg in die Transferunion. Die haushaltspolitisch solideren Länder zahlen für Schulden der unsolideren. Bei denen sinkt der Anreiz für eine gute Führung der Staatsfinanzen und Sparsamkeit. Euro-Bonds sind politisch einfacher vermittelbar als direkte Transfers; einmal angelaufen, funktionieren sie automatisch und keiner merkt es mehr – anders als bei fallweisen Rettungsaktionen.
Anders als beim (ebenfalls zweifelhaften) Grundgedanken der EU, Mittel von starken in schwache Länder zu transferieren, findet mit Euro-Bonds ein Transfer von soliden zu unsoliden Staaten statt. Die Situation ist schon pervers genug: Nach dem Durchschnittseinkommen ärmere Länder wie Deutschland subventionieren reichere wie Irland.
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