EURO
Die Zinswende ist da – wie wird sich der Euro zum US-Dollar entwickeln? - Seite 2
Noch wichtiger ist die aktuelle Entwicklung der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft. Hier hat sich die Beschäftigung im Februar stärker als erwartet erhöht, im Monatsvergleich stieg die Zahl der Beschäftigten um 192.000 an. Ökonomen hatten mit einem etwas schwächeren Zuwachs um 185.000 Stellen gerechnet. Außerdem fiel der Aufbau im Januar mit 63.000 Stellen fast doppelt so stark aus, wie mit 36.000 zunächst angegeben. Im Dezember lag der Zuwachs bei 152.000 Stellen (bislang waren 121.000 erwartet worden).
Durch die guten Arbeitsmarktdaten und den freundlichen Konjunkturindikatoren kann davon ausgegangen werden, dass sich die US-Wirtschaft nachhaltig erholt und auch selbsttragend verläuft. Weitere konjunkturstützende Maßnahmen sind somit nicht mehr erforderlich und die US-Notenbank Fed wird langsam beginnen die Liquidität einzuschränken. Vorerst wird dies nur durch ein Auslaufen des QE2 „quantitative easing 2“ passieren und erst im zweiten Schritt werden die Zinsen erhöht. Vom Zeitplan her wäre der erste Zinsschritt somit für den Herbst zu erwarten.
Im Gegensatz dazu wird die EZB bereits im April mit der Zinserhöhung beginnen und diese aufgrund der anziehenden Inflation kontinuierlich fortsetzen. Mit höheren Zinsen in Europa muss man ab sofort rechnen. Kurzfristig wird der Euro davon profitieren, weil eine Veranlagung am europäischen Geldmarkt dadurch attraktiver wird und die Investoren ihr Geld nach Europa umschichten werden. Der Euro dürfte dadurch gegenüber dem US-Dollar bis auf 1,430 zulegen können.
Dann sollte die Luft aber bereits wieder recht dünn werden, weil durch die höheren Zinsen sich die Schuldenkrise in Europa zuspitzen dürfte und damit den Euro unter Druck setzen sollte. Die Investoren werden dann ihr Geld in den sicheren Hafen US-Dollar und Gold umschichten und den Euro bis auf 1,1850 zum US-Dollar drücken…
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Roland Fressl, CPM
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