Energetische Sanierung
Immobilien als Alternative zu PV-Anlagen für Privatinvestoren?
Sind "Solar-Fonds" noch das Maß aller Dinge im Bereich der aktuellen Beteiligungen rund um die Energie-Diskussion? Direkt vor unserer Tür öffnet sich eine neue Anlageklasse mit altbekannten Werten. Wohnimmobilien bieten durch energetische Sanierung hohes Potential für Investoren.
Fukushima verändert – nicht das tatsächliche atomare Risikoszenario in Deutschland, aber das Bewusstsein darüber. Ein starker gesamtwirtschaftlicher Wille ist zu spüren. Ein Wille zur Veränderung,
der darüber hinaus als treibende Kraft auf der Suche nach Alternativen zur Kernkraft fungiert. Erneuerbare Energien wie Biomasse, Wasserkraft, Solar- und Windenergie gewinnen nicht zuletzt vor den
Ereignissen in Japan wieder stärker an Bedeutung – bereits seit langem sind sie ein Megatrend unserer Zeit. Investoren bietet sich die Möglichkeit, nachhaltig an diesem Trend zu
partizipieren.
Bereits im vergangenen Jahr waren Erneuerbare Energien für deutsche Anleger ein großes Thema. Geschlossene Fonds, die darin investieren, waren 2010 die großen Gewinner unter unternehmerischen
Beteiligungen. Von rund 405 Millionen Euro hat sich das platzierte Eigenkapital auf etwa 920 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Mit einem Anteil von 81 Prozent waren insbesondere Solar-Fonds bei
Anlegern beliebt, so eine Marktstudie von Feri Euro Rating. Doch die Einspeisevergütungen sinken und während sich Fonds-Modelle in Deutschland kaum noch rechnen, steigt die Unsicherheit bei
Photovoltaikanlagen im Ausland aufgrund der jüngsten Diskussionen um rückwirkende Kürzungen der Einspeisevergütung. Ob PV-Anlagen weiterhin die Investitionsobjekte der ersten Wahl für deutsche
Investoren bleiben, wird die Zukunft zeigen. Schon heute lassen sich aber andere attraktive Modelle finden, die entlang des Energie-Themas etabilierte Anlageklassen wieder attraktiv machen. Und das
direkt vor unserer Tür.
Grünes Wohnen bietet Einsparungspotenziale
Neben Solar-, Wind- und Wasserkraft gibt es weitere Möglichkeiten für einen ressourcenschonenden Umgang mit Energie. Zunehmend an Bedeutung gewinnt in diesem Zusammenhang die energetische Sanierung
von Gebäuden, sogenannte „Green Buildings“. Speziell Bestandsgebäude bieten hier große Einsparungspotenziale. Dass sich eine energetische Sanierung auch betriebswirtschaftlich rechnen kann, zeigt
ein Blick auf die Entwicklung der Heizkosten. Experten zufolge wird die Abrechnung für 2010 durchschnittlich 25 Prozent höher sein als noch 2009. Energetische Sanierungen sind naturgemäß dort am
effektivsten, wo die Energiebilanz am schlechtesten ist. Dies trifft in der Regel auf Wohngebäude zu, die zwischen 1949 und 1980 errichtet wurden. Je nach Art und Umfang der Sanierungsmaßnahme ist
hier eine Reduzierung von 50 bis 80 Prozent der bisher gezahlten Energiekosten realistisch. Von dieser Entwicklung profitieren verstärkt auch Fonds für nachhaltige Wohnimmobilien, wie der
Renditefonds Nord der Grundbesitz 24 Emissionshaus GmbH. Der Fonds investiert in Bausubstanz der 60er-Jahre und bringt diese auf den energetisch neusten Stand, wodurch die Gebäude nachhaltig im
Wert steigen. Neben der Absenkung der Energiekosten gibt es eine Reihe weiterer Vorteile. Hierzu zählen die Verringerung von Feuchtigkeit und Schimmelbefall, gleichmäßigere Raumtemperaturen,
verbesserter Schallschutz,und damit einhergehend eine Verbesserung des Wohnkomforts sowie der Einsatz regenerativer Energieträger. Unter diesen Gesichtspunkten kann man die Frage, ob sich eine
energetische Sanierung lohnt, mit einem definitiven Ja beantworten, denn das Renditepotential ist nach Amortisation der Maßnahme höher als bei unsanierten Gebäuden.