checkAd

    G-Krise hält an  2876  0 Kommentare Rettet China den Euro?

    Die Schuldenkrise in Griechenland hält dei Aktienmärkte in Atem. Wird jetzt China zum weißen Ritter?

    China will angeblich einen Großteil der portugiesischen Anleihen, die im Volumen von 80 Mrd USD refinanziert und damit auch platziert werden müssen, aufkaufen. In einer ersten Tranche sollen zunächst 3-5 Mrd. USD von den sogenannten ESFR-Portugal-Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren gekauft werden, was auch als Vertrauensbeleg für den Euro gilt. Damit könne auch China eine Sprengung des Euros vermeiden, wenn sie es wollen.

    China hat aufgrund des zunehmenden Exports nach Europa ein großes Interesse an einem stabilen Euro. Zudem hat China jetzt fast 3 Billionen USD an Währungsreserven, wobei die chinesische Notenbank jetzt offensichtlich außer in Gold mehr in den Euro diversifizieren möchte. Dies könnte den Dollar mittelfristig schwächen und den Euro stärken, was am Freitag schon der Fall war.

    Der IWF will hingegen Griechenland keine Kredite mehr gewähren, wenn Griechenland weiterhin gegen die Auflagen verstoße. Erforderlich sei jetzt  eine Privatisierung im Volumen von 50 Mrd €. Der griechische Präsident Papandreou hat angekündigt, dass Griechenland schon in wenigen Wochen zahlungsunfähig sei.  Der Staat hat Schulden von 340 Mrd. € und Griechenland ist nach wie vor in einer Rezession. Die Arbeitslosigkeit liegt offiziell bei 16%, inoffiziell ist sie wesentlich höher, vor allem bei der Jugend. Der Sparkurs forciert die Depression im Land. Die Rating-Agenturen sorgen zusätzlich für Druck auf die ohnehin hohen Zinsen. Ein Teufelskreis.

    Jetzt verschärft sich auch die Kapitalflucht in Griechenland, was normalerweise zu einem Kursverfall bei der Währung führen würde. Griechenland steckt aber in einem zu engem Euro-Korsett und kann sich durch eine Abwertung nicht befreien, wie es Russland bei der Rubel-Krise  1998 konnte.  Auch damals gewährte der IWF Russland keine Kredite mehr und ließ Russland damit fallen. Die Folgen waren zunächst schmerzlich im ersten Jahr, langfristig aber gesund und notwendig. Schauen Sie sich an, wie gut Russland jetzt nach der brutalen Rubel-Abwertung um über 70% in 1998 dasteht. Die Auslandsschulden betragen nur 7% des BSP, wovon die USA und erst recht Griechenland träumen würden. In Moskau leben die meisten Milliardäre der Welt. Nach Forbes gibt es 79 Milliardäre, die in Moskau leben.  Vor zehn  Jahren kam die Hälfte der Milliardäre aus den USA, heuet ist es nur noch ein Drittel. In Asien leben mehr Milliardäre als in Europa. Damit hat Moskau auch New York wieder überrundet, was zeigt, dass sich auch nach einem Rubel-Schock wieder selektiv  Reichtum bilden kann, auch in Griechenland, obwohl die Greichen keine Rohstoffe haben wie Russland.

    Seite 1 von 2



    Andreas Männicke
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors

    Verfasst von Andreas Männicke
    G-Krise hält an Rettet China den Euro? +++China will großvolumig portugiesische Anleihen kaufen+++Kapitalflucht in Griechenland nimmt zu+++Schweiz als „sicherer Hafen“?+++G8 treffen als Non event+++Globalisierungs-Bubble bei sozialen Internetnetzwerken+++Serbien mit EU-Fantasie+++