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    ETFs  1942  0 Kommentare Vier Buchstaben sorgen für Investment-Fantasie

    „BRIC“ ist nicht in Stein gemeißelt. Die Abkürzung steht für die wachstumsstarken Länder Brasilien, Russland, Indien und China. Sie wurde von Goldman Sachs-Chefvolkswirt Jim O‘Neill vor fast zehn Jahren geprägt. Heute wird sie jedoch gerne in abgewandelter Form benutzt. Denn an den Zukunftsaussichten Russlands scheiden sich die Geister und andere Staaten sähen ihren Anfangsbuchstaben gerne in der „Formel“. Unterdessen ebbt die Flut an BRIC-Produkten nicht ab.

    Erst vor wenigen Tagen hat die UniCredit neue Zertifikate lanciert, die neun verschiedene BRIC-Benchmarks des Indexanbieters Structured Solutions abbilden. Die acht Brachen-Indizes bündeln Unternehmen aus den BRIC-Staaten zu den Sektoren Versorgungswirtschaft, Technologie, Industrie, Finanzdienstleistung, Energie, Konsumgüter, Kommunikation und Rohstoffe. Bis zu 25 Titel können in jedem Index enthalten sein. Die Produkte setzen eine sehr gezielte Marktmeinung des Anlegers voraus. Er muss nicht nur für die BRIC-Länder, sondern auch für die einzelnen Wirtschaftszweige eine positive Entwicklung erwarten.
    Anders sieht dies beim übergeordneten Solactive BRIC Performance-Index aus, der alle Sektoren-Indizes zusammenfasst und dem entsprechend aus maximal 200 Aktien besteht (ISIN: DE000HV5CWK3). Bei allen Indizes werden Dividenden reinvestiert. Dies ist ein wichtiger Punkt bei Zertifikate-Investments: Bilden diese Kursindizes ab, gehen Dividenden für den Anleger verloren. Bei ETFs dagegen, hat die Frage weniger Gewicht: Dividenden werden hier stets entweder reinvestiert oder an den Anleger ausgeschüttet. Natürlich sind auch unter den Exchange Traded Funds bereits BRIC-Produkte zu finden. Die Auswahl ist mit zwei Fonds aber noch übersichtlich: iShares und RBS haben entsprechende Fonds lanciert. Der BRIC-ETF von iShares bezieht sich auf den FTSE BRIC 50 (ISIN: DE000A0MSAE7, Scope Rating: drei Sterne) und schlägt das Produkt der RBS im Kriterium Diversifikation knapp. Der Indexfonds der RBS bildet den DAXglobal BRIC Index (ISIN: LU0269999792) nach, der 40 Werte enthält, bei iShares sind es 50. Eine breite Streuung sollte gerade bei BRIC-Investments gegeben sein. Einzelne Titel sind andernfalls stark gewichtet und die Nachrichtenlage für diese Aktien ist für Anleger hierzulande oft nur schwer zu überblicken, die weitere Entwicklung schwer einzuschätzen.

    Das „R“ wackelt bereits
    Neben dem Blick auf Produktdetails sollten sich Anleger vor einem BRIC-Investment jedoch eine ganz andere Frage stellen: Stimmt die von Jim O‘Neill getroffene Länder-Auswahl mit den eigenen Erwartungen überein? Die BRIC-Formel ist nicht unumstritten. Insbesondere das „R“ gilt als Wackelkandidat.
    In dem jüngst auf dem Weltwirtschaftsforum veröffentlichten „Russia Competitiveness Report 2011“ nennen die Autoren vor allem hausgemachte Probleme: Ein Mangel an freiem Wettbewerb, Transparenz, Rechtssicherheit und Finanzmarkt-reformen sei in Russland festzustellen. Hinzu komme die starke Konzentration auf wenige Wirtschaftssektoren. Russland – und so auch russische Indizes – gelten als energielastig. Als der Ölpreis während der Wirtschaftskrise kollabierte, schlug dies voll auf den russischen Markt durch. Die Belastung des Bankensektors tat ihr Übriges, um die Wirtschaft stark zu schwächen. Die Prognose der Russland-Skeptiker: Packt das Land nicht umfassende Reformen an, wird es von China, Indien und Brasilien weiter abgehängt.

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    Sasa Perovic
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Sasa Perovic
    ETFs Vier Buchstaben sorgen für Investment-Fantasie Die BRIC-Staaten stehen stark im Anleger-Interesse. Doch kommt auch Kritik auf: Russland gilt als Sorgenkind, andere Länder bitten um Einlass in den Club.

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