ETFs
Vier Buchstaben sorgen für Investment-Fantasie - Seite 2
Wer Russland daher nicht im Depot haben möchte, sollte auf BRIC-Produkte verzichten und sich die übrigen Länder als Einzelinvestments näher betrachten und auch einen Blick auf Nachfolgekandidaten werfen.
Südafrika ist neues Mitglied
Hier ist an erster Stelle Südafrika zu nennen. Das Land am Kap nahm im April erstmals als Mitglied am jährlichem Treffen der BRIC-Staaten teil. Es war von China als neues BRIC-Mitglied
vorgeschlagen worden. Der Zusammenschluss nennt sich von nun an sogar selbst „BRICS“. Ob das „S“ auch bei Investoren gut ankommt, ist eine andere Frage. Kritiker mutmaßen, dass Südafrika vor allem
in seiner Eigenschaft als „Tor zum schwarzen Kontinent“ im Kreis der BRIC-Staaten willkommen sei. Insbesondere China lechzt nach den Rohstoffen Afrikas und baut seine Handelsbeziehungen zu den
afrikanischen Ländern stark aus.
O’Neill selbst schreibt hierzu in einem Statement, dass die BRIC-Staaten aufgrund ihrer ökonomischen Größe zusammengefasst worden seien. Dagegen mache die Wirtschaft Südafrikas lediglich einen
Bruchteil der Wirtschaftsleistung Italiens aus. Andererseits bedeutet diese Einschätzung nicht, dass Südafrika keine attraktive Investmentstory zu bieten hätte. Erst bei der Fußball-WM 2010 hat
sich das Land von seiner besten Seite präsentiert. Das Ereignis gab auch der Wirtschaft einen Schub. Und als sich die Märkte nach dem Knick der Finanzkrise weltweit erholten, zogen auch
Südafrika-Indizes stark mit. Der MSCI South Africa kletterte von März 2009 bis heute um 110 Prozent. iShares hat den Index mit einem ETF verbrieft (ISIN: DE000A1C2Y94).
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Indonesien - ein heißer Kandidat
Ein weiteres Land, das immer wieder im Zusammenhang mit der BRIC-Formel genannt wird, ist Indonesien. Gemessen an der Bevölkerungszahl handelt es sich um das viertgrößte Land der Welt. Der starke
Inlandskonsum und die noch geringen Handelsbeziehungen mit dem Ausland haben dem Staat während der Wirtschaftskrise geholfen. Auch 2009 konnte ein BIP-Wachstum von 4,5 Prozent erzielt werden, 2010
waren es 6,0 Prozent. Die Deutsche Bank hat bereits einen Indonesien-ETF im Angebot (ISIN: LU0476289623; TER: 0,65 Prozent p.a.). Auf Ein-Jahres-Sicht steht hier ein Plus von 42 Prozent.