Aktiencrash
Eine Börsenwoche für die Ewigkeit
Die erste Augustwoche 2011 wird in das kollektive Gedächtnis der Börsianer eingehen. Was für eine rabenschwarze Zeit! Der DAX rauschte zeitweise fast 1000 Punkte bzw. 13% in die Tiefe. Die Nebenwerteindizes MDAX, TecDAX und SDAX verloren noch stärker und tauchten ebenfalls unter das Paniktief während der Atomkatastrophe in Japan ab.
Als Gründe müssen wieder einmal die Verschuldungsprobleme in der Euro-Zone und den USA herhalten – wahrlich keine Tatbestände, die erst seit gestern bekannt sind. Aber die Kombination mit dem schwindenden Vertrauen in führende Politiker, erschreckend schwachen US-Konjunkturdaten und teilweise enttäuschenden Unternehmenszahlen verkrafteten die Aktienmärkte dann doch nicht.
Wir hatten Sie in den vorangegangenen Ausgaben auf einen holprigen August eingestimmt. Dass es aber so knüppeldick kommt, haben wir nicht erwartet. „Steht der DAX also am 30.9. bei 6750 Punkten?“, fragten wir erst in der Mittwochsausgabe. Bei momentan 6400 Punkten wirkt diese pessimistische Prognose inzwischen wie übertriebene Euphorie.
Ist mit dem Kurseinbruch die erwartete Sommerkorrektur abgearbeitet? Vielleicht. Die „große Top-Formation“, vor der wir Sie schon in der letzten Montagsausgabe gewarnt hatten, ist allerdings jetzt selbst für Zweifler unübersehbar. Der Crash mag in dieser Größenordnung übertrieben sein. Leider ist es aber in emotional aufgeladenen Märkten extrem schwer, Wendepunkte zu prognostizieren. Übertreibungen in beide Richtungen und überraschende Kursvolten sind dann leider an der Tagesordnung.
Lesen Sie auch
Zwei Prognosen geben wir Ihnen aber: An diese rabenschwarze Börsenwoche werden Sie sich noch in zehn Jahren erinnern – hoffentlich mit wohligem Schauern. Und die nächste Woche mag noch einmal schlimm werden – aber so schlimm wie die erste Augustwoche wird sie nicht.