BVI lehnt höhere Abgeltungsteuer ab
Hauptgeschäftsführer Thomas Richter hält Diskussion für "unverständlich und kontraproduktiv".
Eine Erhöhung der Abgeltungssteuer lehnt der BVI Bundesverband Investment und Asset Management ab. „Die von Seiten einiger Politiker propagierte Erhöhung der Abgeltungsteuer ist verfehlt und würde
das Vorsorgesparen unattraktiv machen. Angesichts der Diskussion um Altersarmut in Deutschland sind solche Ideen unverständlich und kontraproduktiv“, sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des
BVI.
Angesichts des aktuell sehr niedrigen Zinsniveaus und steigender Inflationsraten drohe vielen Anlegern bereits heute ein realer Wertverlust. So rentieren Bundesanleihen aktuell lediglich mit rund
1,9 Prozent. Da die Inflationsrate (Verbraucherpreisindex Juli 2011 gegenüber Juli 2010) in Deutschland rund 2,4 Prozent betrage, würden die Anleger bereits ohne die Abgeltungsteuer real jährlich
rund 0,5 Prozent ihres Vermögens einbüßen. Nach der Abführung der 25-prozentigen Abgeltungsteuer belaufe sich die Netto-Rendite der Anleihen aber nur auf rund 1,4 Prozent. Der reale Wertverlust
erreicht somit bereits 1,0 Prozent.
Die Dividenden von Aktienanlegern würden zudem heute schon mit nahezu der Hälfte besteuert. So müssten die Unternehmen auf eine Ausschüttung von 100 Euro bereits 30 Euro abführen. Von den
verbleibenden 70 Euro müssen die Anleger dann noch die Abgeltungsteuer abführen, so dass die Aktionäre lediglich rund die Hälfte der ausgeschütteten Gewinne vereinnahmen können.
(pool)