FDP Euro-Skeptiker
Bahr unkt über Ende der schwarz-gelben Koalition
Ein Erfolg der Euro-Skeptiker im Mitgliederentscheid könnte das Ende der schwarz-gelben Koalition bedeuten: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) rechnet mit einem Ende der schwarz-gelben
Koalition, sollten sich die Gegner des dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM im Mitgliederentscheid der Liberalen durchsetzen. „Wenn es zur Abstimmung über den ESM kommt und wir einen gültigen
Beschluss unserer Basis dagegen haben, dann hat die FDP ein Problem“, sagte das Präsidiumsmitglied der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „Die Welt“ und fährt fort: „Ich kann mir nicht
vorstellen, wie die Koalition dann weiterarbeiten kann.“
Werde das Quorum von 21.000 Mitgliedern nicht erreicht, seien allerdings die Initiatoren des Mitgliederentscheids um den FDP-Bundstagsabgeordneten Frank Schäffler gescheitert, fügte Bahr hinzu. Die
Beschlusslage der Partei bliebe bestehen.
Schäffler werde unterstützt von Kräften, die aus der FDP eine andere Partei machen wollten, warnte der nordrhein-westfälische FDP-Landesvorsitzende. „Das sind libertäre und nationalistische
Kräfte.“ In sozialen Netzwerken wie Facebook „agitieren diese Leute in einer unerträglichen Weise über die Gefahr einer EUdSSR, sie fordern Wahlbeobachter bei der FDP – als wären wir Autokraten“,
so Bahr. „Ich habe Frank Schäffler wiederholt aufgefordert, sich davon öffentlich abzugrenzen. Das hat er nicht getan.“
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Die FDP dürfe nicht zu einer libertären Partei werden, appellierte der Minister in der „Welt“. „Die FDP steht eben gerade nicht für den reinen Kapitalismus, sondern für die soziale Marktwirtschaft.
Eine libertäre FDP würde ihren Gestaltungsanspruch aufgeben, es gäbe für sie keinen Koalitionspartner mehr. Sie könnte die schönsten theoretischen Positionen einnehmen – und dann den linken
Parteien beim Marsch in den Schuldenstaat nur noch zuschauen.“