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Bayer schlägt Ex-Chef Wenning als Chef-Aufseher vor - Dividende steigt

LEVERKUSEN - (dpa-AFX) - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will den langjährigen ehemaligen Konzernchef Werner Wenning zum Aufsichtsratschef ernennen. Wenning solle den Vorsitz im Aufsichtsrat zum 1. Oktober 2012 übernehmen und damit die Nachfolge von Manfred Schneider antreten, teilte der Konzern nach einer Aufsichtsratssitzung am Donnerstag in Leverkusen mit. Der Hauptversammlung am 27. April werde ein entsprechender Wahlvorschlag vorgelegt. Mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung ende die Amtszeit aller zehn Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner. Daher sei eine Neuwahl erforderlich. Zuvor hatten die Leverkusener eine Dividendenerhöhung um zehn Prozent angekündigt.

Schneider solle bis zum Ablauf des 30. September 2012 weiter dem Aufsichtsrat angehören und dessen Vorsitz führen, hieß es. Wenning solle dann mit dem Ausscheiden Schneiders in den Aufsichtsrat eintreten und den Vorsitz für die übrige Laufzeit der Wahlperiode bis 2017 übernehmen. Der Vorsitzende wird nicht direkt von der Hauptversammlung gewählt, sondern von den Mitgliedern des Aufsichtsrats. Wenning (65) war von April 2002 bis zum 30. September 2010 Bayer-Chef. Die gesetzlich vorgesehene Wartezeit für die Aufsichtsratstätigkeit früherer Vorstandsmitglieder im selben Unternehmen endet nach zwei Jahren. Seit Herbst 2010 führt mit Marijn Dekkers erstmals kein Eigengewächs mehr den Konzern.

Zuvor hatte der Konzern eine Dividendenerhöhung für 2011 um zehn Prozent vorgeschlagen. Die Ausschüttung für 2011 soll auf 1,65 Euro steigen. Ein Jahr zuvor hatte die Dividende je Aktie noch bei 1,50 Euro gelegen. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit einer Dividende von 1,68 Euro je Aktie gerechnet. 'Das vergangene Jahr war für Bayer sehr erfolgreich. Daran wollen wir unsere Aktionäre angemessen beteiligen', begründete Bayer-Chef Marijn Dekkers die Erhöhung.

Die Bilanz präsentieren die Leverkusener an diesem Dienstag. Bayer wird nach Einschätzung von Analysten seine eigenen Ziele 2011 erfüllen. Die befragten Experten rechnen mit einem Umsatzanstieg um knapp vier Prozent auf 36,4 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und vor Sondereinflüssen (EBITDA) von knapp 7,7 (Vorjahr: 7,1) Milliarden Euro.

Triebfeder ist laut den Experten vor allem das Kunststoffgeschäft, das in der ersten Jahreshälfte stark von der kräftigen Konjunkturerholung profitiert hatte. Allerdings schwächte sich das Geschäft im vierten Quartal ab. Die jüngsten Kennzahlen des Konkurrenten Syngenta stimmen laut Analysten auch für das Bayer-Agrochemiegeschäft zuversichtlich./jha/he