Nordex - fairer Wert bereits erreicht?

Frankfurt 29.02.2012 (www.emfis.de) Die gestern veröffentlichten vorläufigen Zahlen des Windkraftanlagenbauers Nordex haben die Anleger zwar nicht besonders entzückt – aber auch die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Die Aktie ging im Xetra-Handel um 1,27 Prozent nach unten 4,67 Euro. 

2011 fuhr das Unternehmen einen Ebit-Verlust von 29,7 Millionen Euro Euro ein, nachdem im Vorjahr noch ein positives Ebit von 40 Millionen Euro erreicht worden war. Der Umsatz verringerte sich im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 921 Millionen Euro, was vor allem mit dem anhaltenden Preisdruck im Markt und mit Verzögerungen bei Projektabschlüssen begründet wurde. Besonders betrüblich ist, dass der Auftragseingang des Unternehmens vom inzwischen wichtigsten Windkraft-Markt China um 80 Prozent eingebrochen ist, und dass dies auch durch eine Verdopplung der Orders aus den USA nicht aufgefangen werden konnte. 

Positive Tendenzen

Aus Aktionärssicht positiv zu bewerten ist, dass das Unternehmen seine Kosten drücken will, und dass die Rohertragsmarge im abgelaufenen Jahr stabil gehalten werden konnte. Auch der Auftragseingang entwickelte sich robust. Dementsprechend hält es das Unternehmen für wahrscheinlich, 2012 wieder ein positives Ebit erwirtschaften zu können, das dann sich in einer Spanne zwischen 10 und 33 Millionen Euro bewegen soll. 

Obwohl damit für das laufende Jahr der Turnaround in den Raum gestellt wurde, gibt es von der Nachrichtenseite her ansonsten wenig, das den Kurs kurzfristig stimulieren könnte. Der Wettbewerb in der Windenergiebranche dürfte angesichts der bestehenden Überkapazitäten weiterhin hart bleiben. Die meisten Analysten sehen den fairen Wer für die Aktie in etwa im Bereich des aktuellen Niveaus – oder aber auch, wie die UBS, deutlich darunter bei nur 3 Euro.