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    Barclay Technologies versucht den Turnaround

    Der Schweizer Softwareanbieter Barclay Technologies Holding (WKN A0Q59W) war Ende des vergangenen Jahres in Schwierigkeiten geraten, da eine Übergangsversion der Sicherheitssoftware Certus Lateo nicht marktfähig war. Mittlerweile gibt es eine neue, nach Aussage des Unternehmens marktfähige Version und auch sonst will sich das Unternehmen neu aufstellen, um den Turnaround in Angriff zu nehmen.

    Barclay Technologies Holding hatte im September 2011 darüber informiert, dass die im März 2011 entwickelte Verschlüsselungs-Software Certus Lateo Version 5.0 nicht marktfähig war und deshalb die Distributionsvereinbarungen 2011 nicht umgesetzt werden konnten. Dieser Umstand habe in der Folge zu einer prekären finanziellen Situation geführt, die nur durch mehrere Aktionärsdarlehen überbrückt werden konnte, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Unternehmens.

    Seit Ende November 2011 habe man mit Certus Lateo Version 5.1 wieder über ein marktfähiges Produkt verfügt, aber zu diesem Zeitpunkt fehlten die finanziellen Mittel um den Markt aktiv zu bearbeiten. Die Aktivität der Barclay Technologies Holding AG beziehungsweise ihrer Tochtergesellschaft Barclay Technologies (Schweiz) AG, die für das operative Geschäft verantwortlich ist, war während drei Monaten (November 2011 bis Januar 2012) praktisch lahmgelegt, so das Unternehmen weiter.

    Im Februar 2012 dann hätten sich die darlehensgebenden Aktionäre zusammen mit dem neuen Management und externer Unterstützung zu einer umfassenden Restrukturierung mit tiefgreifenden organisatorischen, personellen und finanziellen Konsequenzen entschlossen. Über einen Teil dieser Turnaround-Maßnahmen sollen die Aktionäre an einer außerordentlichen Generalversammlung entscheiden, die am 30. März stattfinden wird.

    Ein besonderes Augenmerk will Barclay Technologies dabei auf die nachhaltige Sanierung der Finanzen richten. Zur Sicherstellung der Finanzierung bis April 2012 hatten die Aktionäre Emil Inderkummen und Alfred Zähner bereits im Februar 2012 weitere Darlehen in Höhe von 500.000 Euro gewährt. Gleichzeitig erklärten sie für alle gewährten Darlehen einen Rangrücktritt und sich bereit, auf diese Darlehen nach den Vorgaben der Revisionsstelle und/oder des Verwaltungsrats ganz oder teilweise zu verzichten.

    Nun will man im April über eine Kapitalerhöhung ausreichen frisches Kapital aufnehmen, um den Geschäftsplan von Barclay Technologies bis zum Break Even sicher finanzieren zu können. Barclay-Aktionär Emil Inderkummen hat sich vor dem Hintergrund seines Rückzugs aus dem Verwaltungsrat entschieden, seine Aktien an die Gesellschaft zu veräußern und dieser das Recht eingeräumt, seine Aktien im Rahmen einer Sekundärplatzierung an geeignete Investoren zu übertragen. Es ist geplant, diese Transaktion zusammen mit der Platzierung neuer Aktien im April 2012 durchzuführen.

    Auf der außerordentlichen Versammlung sollen die Aktionäre in Bezug auf die Kapitalerhöhung zudem über eine weitgehende Anpassung der Kapitalstruktur an die Anforderungen einer zeitgemäßen Good Corporate Governance entscheiden. Das bedeutet, Inhaberaktien werden durch Namensaktien ersetzt und zudem soll genehmigtes und bedingtes Kapital geschaffen werden, damit der Verwaltungsrat einen höheren Handlungsspielraum erhält.

    Auch im Management führte das Unternehmen weitreichende Änderungen durch und verkleinerte dieses. Alexandros Siapis ersetzte im November 2011 den bisherigen CEO Rainer Richter. Zum 1. März 2012 erfolgten weitere Änderungen: Marcus Wohlrab tritt als CFO zurück, seine Aufgaben übernimmt interimistisch Alexandros Siapis. Die Funktion des COO wird aufgehoben. André A. Martin bleibt verantwortlich für die Investor Relations. Matthias Bader, Head of Research & Development (bisher), und Daniel Ehrensberger, Head of Sales and Marketing (ab 1. März), bilden zusammen mit dem CEO Alexandros Siapis nun die Geschäftsleitung.

    Aus dem Verwaltungsrat der Barclay Technologies Holding AG trat Emil Inderkummen per 15. Februar 2012 und Marcus Wohlrab per 1. März 2012 zurück. Den Verwaltungsrat der Barclay Technologies (Schweiz) AG verlässt Ivano Angelastri ebenfalls per 1. März 2012. Einziges verbleibendes Mitglied in beiden Verwaltungsräte ist Alfred Zähner.

    Die Barclay Technologies (Schweiz) AG führt bereits am 1. März eine außerordentliche Generalversammlung durch, an der Claudio Möhr, Rechtsanwalt, und Thomas Egolf, Geschäftsführender Partner der TAT Capital Partners, zur Zuwahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen werden. Es ist vorgesehen, dass Claudio Möhr das Präsidium übernimmt.

    Die Kosten will Barclay Technologies unter anderem durch organisatorische Anpassungen in den Griff bekommen. Das bedeutet, dass man die zur Holding gehörenden, aber inaktiven Gesellschaften in den USA – Barclay Technologies lic. LLC und Barclay Technologies Trading Corp. – abstieß (zum 31. Dezember 2011) Darüber hinaus wird das Geschäftsjahr der Barclay Technologies Holding, das von Mai bis April dauert, nun – übereinstimmend mit dem Geschäftsjahr der Barclay Technologies (Schweiz) auf das Kalenderjahr umgestellt, um so eine aussagekräftige Konsolidierung und ein aussagekräftiges Reporting zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Zu Ende März 2012 will der Verwaltungsrat dann einen testierten und konsolidierten Abschluss per 31. Dezember 2011 vorlegen.

    Zur Sicherstellung der Börsennotierung in Deutschland überarbeitet der Verwaltungsrat den bereits am 30. September 2011 der Deutschen Börse AG eingereichten Wertpapierprospekt und reicht ihn – unter Berücksichtigung der Beschlüsse der Generalversammlung vom 30. März 2012 – Ende März neu ein.

    Mit der nun voll funktionsfähigen Version 5.1 von Certus Lateo will Barclay Technologies 2012 dann in den Kernmärkten Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Break Even-Resultat erreichen. Zu diesem Zweck wird im Laufe des Jahres die Small Business Version (5.1) des Certus Lateo um neue Produktentwicklungen und individuellen Kundenlösungen erweitert. Mittelfristig will die Barclay Technologies Gruppe geografisch expandieren und neue Kundensegmente (wie beispielsweise den Retail Markt) erschließen.


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