Volksbanken von Schuldenkrise weitgehend unbeeindruckt
BERLIN (dpa-AFX) - Die Volks- und Raiffeisenbanken haben die europäische Schuldenkrise nach eigenen Angaben vergleichsweise gut überstanden. Die Abschreibungen auf Wertpapiere erhöhten sich im vergangenen Jahr von 344 auf 923 Millionen Euro, vor allem wegen griechischer und anderer europäischer Staatsanleihen. Angesichts der Bilanzsumme von 729,3 Milliarden Euro (+3,2 Prozent) ist der Wert aber gering. Wie der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken am Montag in Berlin mitteilte, lag der Überschuss nach Steuern bei 3 Milliarden Euro und damit rund 200 Millionen Euro niedriger als im Rekordjahr 2010.
Gleichzeitig vertrauten die Kunden den Volks- und Raiffeisenbanken mehr Geld an. Auf Tages-, Festgeld- und Sparkonten lagen im Dezember 2011 rund 524 Milliarden Euro, 3,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit liegen die Einlagen deutlich höher als die ausgegeben Kredite, die um 4,5 Prozent auf 425 Milliarden Euro wuchsen.
Verbandspräsident Uwe Fröhlich sprach von einem hervorragenden Ergebnis. 'Ein gutes konjunkturelles Umfeld stützte auch unser Wachstum.' Der Schuldenschnitt für Griechenland ändere an der Stabilität des deutschen Bankensektors nichts, hieß es.
Erfreut zeigte sich der Verband darüber, dass mehr Bundesbürger Anteile an den Genossenschaftsbanken kauften. Im vergangenen Jahr kamen demnach unterm Strich 313.000 Mitglieder hinzu, ihre Zahl überschritt erstmals 17 Millionen. Fröhlich kritisierte, dass staatlich gestützte Institute den Volksbanken das Leben schwer machten. Er sprach etwa von 'marktfernen Sonderangeboten' der Commerzbank ./bf/DP/wiz