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    EUR/GBP  1591  0 Kommentare Lockere Geldpolitik könnte das Pfund Sterling schwächen

    Zurzeit fluten die drei Zentralbanken in Europa, den USA und Großbritannien ihre Märkte mit Geld und schwächen damit ihre Währungen. Doch in diesem generell schwachen Umfeld sticht eine der drei Währungen dennoch hervor.

    Das britische Pfund dürfte in den kommenden Wochen die schwächste der drei Währungen sein. Die drei Zentralbanken gehen unterschiedliche Wege um die Märkte mit frischem Geld zu versorgen. Aber im Ergebnis gibt es in allen Währungsräumen eine enorme Liquidität. Die Aussichten für die Volkswirtschaften unterscheiden sich jedoch. Und Großbritannien kommt dabei aktuell am schlechtesten weg.

    Diese Einschätzung wird auch von den großen Ratingagenturen gestützt. Mit Fitch hat nun bereits die zweite Ratingagentur nach Moody's angekündigt, dass die Spitzen-Bonitätsnote für Großbritannien nicht mehr sicher ist. Obwohl das Land zurzeit immer noch Bestnoten bei der Bonität hat, spricht diese Entscheidung eine klare Sprache. Die fundamentalen Daten deuten bereits seit längerem an, dass das Pfund gegenüber Euro und US-Dollar verlieren könnte. Diese Rating-Entscheidung zusammen mit der Geldpolitik der Bank of England (BoE) könnte nun dafür sorgen, dass sich diese relative Schwäche auch in den Kursen manifestiert.

    Denn im Vergleich zu den USA und dem Euroraum sieht es in Großbritannien zurzeit am ehesten danach aus, als würden die Liquiditätsmaßnahmen der Zentralbank noch weiter ausgeweitet. In den USA hat Zentralbank-Chef Ben Bernanke am Dienstagabend eine Rede gehalten, die relativen Optimismus für die US-Wirtschaft verbreitet hat. Damit rückt zumindest vorerst ein weiteres Programm für Quantitative Easing in den Hintergrund. Und in der Eurozone haben wir gerade erst das neue Rettungspaket und den Schuldenschnitt für Griechenland erfolgreich abgeschlossen. Auch hier dürfte zumindest für die nächsten Wochen etwas mehr Ruhe einkehren.

    Im Gegensatz dazu steht die BoE, die auf ihrer jüngsten Sitzung nicht nur beschlossen hat, für weitere 50 Mrd. Pfund Anleihen zu kaufen, sondern noch angedeutet hat, die Anleihekäufe in Zukunft eventuell noch weiter auszuweiten. Dafür spricht, dass zwei der neun Ausschussmitglieder versucht haben, das im Februar beschlossene Ankaufpaket auf 75 Mrd. Pfund auszuweiten. Von den drei betrachteten Zentralbanken tendiert deshalb zurzeit am ehesten die BoE dazu, weitere Liquiditätsmaßnahmen zu ergreifen. Ich rechne zudem damit, dass der Leitzins in Großbritannien nicht angehoben wird, bevor dies nicht auch in den USA geschieht.

    Für die kommenden Wochen ist der Fahrplan deshalb, auf ein eher schwaches Pfund zu setzen. Die Währung auf der Insel sieht bereits seit einiger Zeit schwächer aus als Euro und Dollar, ohne dass sich dies substanziell in den Kursen niederschlagen würde. Die jüngsten Nachrichten könnten dafür sorgen, dass sich dies in den nächsten Tagen und Wochen ändert und wir ein gegenüber dem Euro fallendes Pfund sehen.

     




    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    EUR/GBP Lockere Geldpolitik könnte das Pfund Sterling schwächen Zurzeit fluten die drei Zentralbanken in Europa, den USA und Großbritannien ihre Märkte mit Geld und schwächen damit ihre Währungen. Doch in diesem generell schwachen Umfeld sticht eine der drei Währungen dennoch hervor.

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