Sarasin Research stuft Enel auf neutral

Zürich (www.aktiencheck.de) - Michael Romer, Analyst von Sarasin Research, stuft die Aktie von Enel (ISIN IT0003128367/ WKN 928624) nach wie vor mit "neutral" ein.

Enel habe sich in der Finanzkrise zunächst gut behauptet. Dennoch hätten sich die Aktien seit der Marktkorrektur im Sommer 2011, wegen der europäischen Schuldenkrise, nicht mehr erholt. Insgesamt zahle sich der überdurchschnittliche Hebel in Bilanz und Erfolgsrechnung in einem schwierigen Wirtschaftsumfeld nicht aus. Zwar sei der operative Gewinnausweis für das Geschäftsjahr (GJ) 2011 vergleichsweise solide ausgefallen. Der Druck des italienischen Staates, welcher 2011 mit der Einführung einer erhöhten Steuer auf Wasserkraft zum Ausdruck gekommen sei, bleibe hoch und belaste die Margen. Die solide wachsenden Geschäfte in Schwellenregionen (Lateinamerika, Russland) vermögen die Absatzschwäche im Heimmarkt nicht vollumfänglich zu kompensieren, so die Analysten von Sarasin Research.

Enel sei im GJ 11 eine der wenigen größeren Versorger gewesen, welcher auf operativer Stufe keinen Gewinnrückgang habe verbuchen müssen. Für das GJ 12 komme das Unternehmen nicht darum herum, die Prognosen zu senken. Für GJ 12 werde ein rund 6% tieferer EBITDA von EUR 16,5 Mrd. und ein 15% geringerer Gewinn von EUR 3,4 Mrd. in Aussicht gestellt.

Da der Gewinnrückgang für 2012 etwa dem Kursrückgang der Aktien seit Sommer 2011 entspreche, habe sich am historischen Bewertungsabschlag von Enel gegenüber der Vergleichsgruppe von rund 20% nicht viel geändert. In der Vergangenheit hätte diese Bewertung als anspruchslos betrachtet werden können, solange das Unternehmen in der Lage gewesen sei, gleichzeitig die hohe finanzielle Verschuldung (Refinanzierung, Zinsen) und die attraktiven Ausschüttungen an die Aktionäre zu bedienen.

Mit dem gesenkten Gewinnausblick und gleichzeitig gekürzten Ausschüttungsquote falle die Rendite ins Mittelmass, was wiederum den Bewertungsabschlag relativiere. Allerdings gelte es zu berücksichtigen, dass selbst wenn Enel in den Kernmärkten auf Grund des weiter steigenden regulatorischen Drucks mittelfristig einen EBITDA-Rückgang um 20% hinnehmen müsste, die Titel noch immer mit einem Diskont gegenüber der Vergleichsgruppe gehandelt würden. Die Analysten würden dieses Szenario als nicht unwahrscheinlich erachten, würden aber auf diesem Kursniveau einen soliden Boden sehen. Insgesamt habe das bisher attraktive Risiko-Renditeprofil von Enel aber mit dem zuletzt gewährten mittelfristigen Ausblick im Vergleich zur Konkurrenz an Attraktivität verloren.

Die Analysten von Sarasin Research stufen die Aktie von Enel weiterhin mit "neutral" ein. (Analyse vom 15.03.2012) (16.03.2012/ac/a/a)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.

Analysierendes Institut: Sarasin Research
Aktieneinstufung neu: neutral

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