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    Wall Street zieht die Weltbörsen nach oben  1992  0 Kommentare Es wird alles gut – wirklich?

    Während viele Weltbörsen neue Jahreshöchstkurse erreichen, stellt sich nun die Frage, wie nachhaltig der Kursaufschwung seit Jahresbeginn ist

    Der S&P-Index erreichte letzte Woche mit über 1400 eine wichtige Marke, denn dies bedeutete ein neues 4-Jahres-Hoch, was den Aufwärtstrend seit Anfang 2009 bestätigte. Dabei ist der amerikanische Aktienmarkt mit einem Plus von 12% seit Jahresbeginn noch einer der relativen Underperformer der Weltbörsen. Wesentlich besser schnitten in diesem Jahr der Nikkei-Index mit +19%, der DAX mit +21% oder gar die Moskauer Börse mit +25% ab.

     

    Alle Weltbösen werden aber durch die Signale der Wall Street beflügelt oder bestraft. Daher schaut die ganze Welt immer wieder auf die neuen Konjunkturdaten aus den USA, die zuletzt Anlass zu Optimismus gaben. Der Immobilienmarkt und der Arbeitsmarkt scheinen sich in den USA allmählich zu entspannen, zumindest gibt es jetzt fast jeden Monat etwas bessere Daten. Dies ist auch wichtig für Obama, der gerade damit im Sommer bei seinem Präsidentschaftswahlkampf punkten will.

     

    Ein Problem bleibt die übermäßige Verschuldung sowohl im privaten Sektor als auch auf Staatsebene. Dies wird im Übrigen ein Generationsproblem, denn mit den USA kann man wohl kaum so verfahren wie jetzt mit Griechenland. Griechenland erhält nun in Tranchen die 130 Mrd € vom der Troika. Im Sommer muss dann der ESM funktionsfähig sein, denn dann wird der nächste Problemfall Portugal auf den ESM zukommen.

     

    Zuletzt wurden griechische Anleihen von Fitsch zum ersten Mal seit langer Zeit wieder hochgestuft; dennoch ist es fraglich, ob Griechenland in absehbarer Zeit wieder „kaptalmarktfähig“ wird. Diese jetzt durchgeführte Zwangsumschuldung bei den Banken und Privatanlegern ist faktisch eine Teilenteignung von Anleihenbesitzern und so etwas wird nicht so schnell vergessen. Damit ist nun auch endgültig der Mythos gebrochen, dass Staatsanleihen keine Risikopapiere wie Aktien sind. Staatsanleihen können entwertet werden, ebenso wie Aktien und sogar zum Totalverlust führen. Übrigens auch deutsche und amerikanischen Bundesanleihen, nur ist dieses in den Köpfen der meisten „Risiko-Manager“ und erst recht nicht der Politiker bisher angekommen. Es wird so getan als ob jetzt wieder alles in bester Ordnung wäre. Dem ist aber nicht so.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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