Streit um Media-Saturn geht weiter - Kellerhals kündigt Gegenwehr an
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Machtkampf um die Metro -Elektronikketten Media Markt und Saturn geht in eine neue Runde. Nachdem der neue Metro-Vorstandschef Olaf Koch angekündigt hatte, die gerichtliche Auseinandersetzung um die Tochter Media-Saturn mit deren Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals auszufechten, bekräftigte dieser am Montag, sich zur Wehr setzen zu wollen.
'Die Ankündigung von Herrn Koch, den Rechtsstreit um jeden Preis ausfechten zu wollen, zeigt uns, dass sich bei der Metro nichts verändert hat', sagte ein Sprecher von Kellerhals' Beteiligungsgesellschaft Convergenta. 'Der Angriff der Metro auf unsere Mitbestimmungsrechte ist ein Enteignungsversuch, der uns zwingt, uns entschieden zur Wehr zu setzen.“
Koch-Vorgänger Eckhard Cordes hatte sich im vergangenen Jahr eine erbitterte Auseinandersetzung mit den Minderheitsgesellschaftern geliefert, der auch die Gerichte beschäftigte. Der Streit hatte sich an einem Beirat entzündet, mit dessen Hilfe Cordes versucht hatte, die umfangreichen Veto-Rechte der Minderheitsgesellschafter auszuhebeln. Die Metro besitzt gut 75 Prozent der Anteile. Kellerhals hält 21,6 Prozent und Mitgründer Leopold Stiefel 3 Prozent.
Der seit Anfang des Jahres amtierende neue Metro-Chef Olaf Koch hatte am Wochenende klar gemacht, dass auch er die gerichtliche Auseinandersetzung nicht scheut. 'In der Frage der Abstimmungsmehrheiten bei Media-Saturn brauchen wir eine juristische Klärung', sagte Koch der Zeitung 'Welt am Sonntag'. 'Da müssen wir wohl durch die Instanzen.'
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Der positive Beitrag der Gründungsgesellschafter zur Entwicklung von Media-Saturn spiele bei den Überlegungen der Metro offenbar keine Rolle mehr, hieß es von Convergenta weiter. Die Gelegenheit, zu einem konstruktiven Miteinander zurückzukehren, habe die Metro mit ihrem Vorstoß verpasst. Dies sei für die Mitarbeiter, die Geschäftsführung und die Gründer von Media-Saturn eine Enttäuschung. /she/he