Klebstoff-Profi Tesa wächst dank Auto- und Elektronikboom
FRANKFURT/HAMBURG (dpa-AFX) - Die Hamburger Klebemittel-Firma Tesa hat im vergangenen Jahr vom Elektronikboom in Asien und der starken Automobilnachfrage in Amerika profitiert. Das weitgehend auf Europa begrenzte Endverbrauchergeschäft ging jedoch wegen der schwachen Entwicklung vor allem in Südeuropa leicht um 1,6 Prozent zurück.
'Tesa hat die positive Entwicklung aus dem Jahr 2010 fortgesetzt und sowohl im Umsatz als auch im Ertrag ein weiteres Rekordjahr erreicht', sagte der Vorstandsvorsitzende der Tesa SE, Thomas Schlegel, am Mittwoch in Frankfurt. Das Unternehmen habe die unerwartet starken Erhöhungen der Materialpreise weitgehend ausgleichen können.
Insgesamt stieg der Umsatz um 7,3 Prozent auf 946,6 Millionen Euro, das betriebliche Ergebnis (EBIT) legte um 9,5 Prozent auf 109,1 Millionen Euro zu. Der Überschuss sank hingegen insbesondere wegen geringerer Finanzerträge um 4,4 Prozent auf 64,6 Millionen Euro.
Für das laufende Jahr bleibt die 100-prozentige Tochter des Nivea-Herstellers Beiersdorf zuversichtlich. Allerdings werde die Dynamik in Asien, Lateinamerika und Osteuropa wohl nachlassen. Das Geschäft mit Privatkonsumenten in Europa sei weiter durch die unsichere gesamtwirtschaftliche Lage geprägt, sagte Schlegel. Er erwarte dank neuer Produkte aber ein kleines Wachstum für Tesa. Das betriebliche Ergebnis werde sich 2012 leicht verbessern.
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Während das Endverbrauchergeschäft 2011 schwächelte, entwickelte sich der Unternehmensbereich Industrie dynamisch. Der Umsatz stieg in diesem Segment um 9,8 Prozent auf 711 Millionen Euro und macht inzwischen 80,5 Prozent an den Gesamterlösen aus. 'Wachstumstreiber waren das Geschäft mit der Automobilindustrie vor allem in den USA sowie mit der Elektronikzulieferindustrie in Asien', sagte Schlegel.
Auch künftig setzt Tesa auf Schwellenländer. Vor allem in China will das Unternehmen noch stärker vom rasanten Wachstum profitieren, sagte Schlegel: 'Tesa begann 2011 mit der Erweiterung der Forschung und Entwicklung im chinesischen Werk Suzhou. Bis 2015 ist eine Verdoppelung der dortigen Entwicklungskapazitäten geplant.'/hqs/DP/wiz