Wall Street schließt nach ruhigem Handel schwächer

Nach den Einbußen des Vortags sind die US-Indizes nach relativ ruhigem Handel auch zur Wochenmitte mit Abschlägen aus dem Handel gegangen. Die wenigen anstehenden Konjunkturdaten brachten keine entscheidenden Impulse. Der Dow Jones verlor 0,35 Prozent auf 13.124,62 Punkte, während der Nasdaq Composite mit einem marginalen Plus von 0,04 Prozent bei 3.075,32 Zählern schloss. Der S&P 500 büßte 0,19 Prozent auf 1.402,89 Punkte ein.

Konjunkturseitig war die Nachrichtenlage heute ruhig. Im Rahmen der Erwartungen lag die saisonbereinigte Verkaufszahl bestehender Häuser im Februar 2012. Wie die National Association of Realtors (NAR, Nationale Vereinigung der Immobilienverkäufer) bekanntgab, verringerte sich die Zahl gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent auf 4,59 Millionen. Volkswirte hatten mit einer Zahl von 4,60 Millionen gerechnet, nachdem sich die Verkaufszahl im Januar auf revidiert 4,63 (vorläufig: 4,57) Millionen belaufen hatte. Verglichen mit dem Vorjahresmonat mit 4,22 Millionen Einheiten wurde bei der Verkaufszahl bestehender Häuser ein Plus von 8,8 Prozent ermittelt.

Bereits gestern nach Börsenschluss hat Oracle (ISIN US68389X1054/ WKN 871460) seine Zahlen zum dritten Fiskalquartal 2011/12 veröffentlicht. Der Software-Konzern konnte dabei dank um 7 Prozent gestiegener Lizenzerlöse deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn verbuchen und so die Analystenerwartungen schlagen. Oracle gingen nach anfänglichen Gewinnen mit einem Minus von 2,3 Prozent aus dem Handel. Daneben meldete Jabil Circuit (ISIN US4663131039/ WKN 886423), ein Auftragshersteller von Elektronikkomponenten, dass sein Gewinn im zweiten Quartal 2011/12 fast verdoppelt werden konnte. Die Gewinnerwartungen wurden auf bereinigter Basis erfüllt. Der Umsatzanstieg fiel dagegen unerwartet deutlich aus. Jabil Circuit gaben um 2,3 Prozent nach.

Auch heute zogen zwei Unternehmen mit ihren Quartalszahlen das Interesse der Anleger auf sich. Der Lebensmittelkonzern General Mills (ISIN US3703341046/ WKN 853862) erklärte, dass sein Gewinn im dritten Quartal trotz eines soliden Umsatzwachstums geringfügig gesunken ist, was mit höheren Kosten zusammenhängt. Die Erwartungen wurden auf bereinigter Basis verfehlt. Die Jahresprognose wurde indes bestätigt. Indes teilte der Industriekonzern Actuant (ISIN US00508X2036/ WKN 608634) mit, dass er im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinnzuwachs erzielt hat, was mit einem soliden Umsatzplus und einer Sonderbelastung im Vorjahr zusammenhängt. Die Erwartungen wurden damit geschlagen. Zudem wurde der Ergebnisausblick angehoben. Während Aktien von General Mills 0,4 Prozent einbüßten, gewannen Papiere von Actuant 2,7 Prozent.

Der US-Pharmakonzern Watson Pharmaceuticals (ISIN US9426831031/ WKN 885798) steht einem Pressebericht zufolge vor der Übernahme des Konkurrenten Actavis. Wie das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf vertraute Personen berichtete, will der Generikahersteller das nicht börsennotierte Unternehmen für 4,9 Mrd. Euro (rund 5,9 Mrd. US-Dollar) übernehmen. Das isländische Pharmaunternehmen, das seinen Firmensitz im vergangenen Jahr in die Schweiz verlegt hat, zählt zu den größten Herstellern von Generika. Actavis beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter in rund 40 Ländern. Die Aktie von Watson Pharmaceuticals machte daraufhin einen Sprung um 8,8 Prozent nach oben.

Im Fokus befand sich darüber hinaus Hewlett-Packard (ISIN US4282361033/ WKN 851301). Der IT-Konzern kündigte heute die Zusammenlegung seines Druckergeschäfts mit den PC-Aktivitäten an. So sollen die Imaging and Printing Group (IPG) und die Personal Systems Group (PSG) zur neuen Printing and Personal Systems Group fusioniert werden. Titel von Hewlett-Packard verbilligten sich um 2,2 Prozent.

Die Aktie der amerikanischen Green Mountain Coffee Roasters (ISIN US3931221069/ WKN 887856) stand an der Spitze des Nasdaq 100. Hintergrund der Aufschläge war eine Ausweitung der Kooperation mit der US-Kaffeehauskette Starbucks (ISIN US8552441094/ WKN 884437). Demnach soll Premium-Kaffee von Starbucks exklusiv für den neuen Kaffeeautomatentyp namens "Vue machine" vertrieben werden, den Green Mountain Coffee Roasters Mitte Februar vorgestellt hatte. Die Aktie von Green Mountain gewann 10,0 Prozent. Die Starbucks-Aktie verbesserte sich marginal um 0,1 Prozent.

Indes schlossen Anteilsscheine von JPMorgan (ISIN US46625H1005/ WKN 850628) um 0,6 Prozent leichter. Die größte US-Bankgesellschaft wird Presseangaben zufolge eine Beteiligung von 19,9 Prozent an dem chinesischen Treuhandunternehmen Bridge Trust Co. erwerben.

Der Baumaschinenhersteller Caterpillar (ISIN US1491231015/ WKN 850598) gab bekannt, dass er seine Produktionsanlage im chinesischen Xuzhou ausbauen will. Wie aus einer Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, soll demnach bis zum Jahr 2016 die Produktion von Hydraulikbaggern bei der Caterpillar Xuzhou Ltd. (CXL) um zusätzliche 80 Prozent gesteigert werden. Darüber hinaus ist geplant, ab Anfang 2014 Mobilbagger bei CXL zu produzieren. Damit will man die Produkt- und Servicepalette für Kunden in China und anderen Wachstumsmärkten erweitern. Caterpillar schlossen mit einem Minus von 1,6 Prozent.

Schließlich hat der Ölfeld-Servicedienstleister Baker Hughes (ISIN US0572241075/ WKN 872933) seine Ergebnisprognose für das erste Quartal nach unten korrigiert. Die Aktie musste vor diesem Hintergrund einen satten Abschlag von 5,8 Prozent hinnehmen.