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    USD/JPY  2107  0 Kommentare Der Yen dürfte gegenüber dem Dollar weiter an Wert verlieren

    Nachdem die japanische Währung innerhalb von nur sechs Wochen von 76 auf 84 Yen pro Dollar gefallen war, legte sie in den vergangenen zwei Wochen wieder auf gut 82 Yen pro Dollar zu. Diese Erholung ist erklärbar, wird aber wahrscheinlich nicht von langer Dauer sein.

    Am 31. März endet in Japan das Fiskaljahr, weshalb viele dort ansässige Unternehmen aus Bilanzgründen Geld in Yen tauschen. Das erhöht kurzfristig die Nachfrage und stärkt die Währung, mittelfristig sehe ich den Yen aber eher bei 90 pro Dollar als bei 80.

    Ich sehe den Grund für einen weiter fallenden Yen vor allem in mittel- bis langfristigen Faktoren und rechne daher auch mit einem länger anhaltenden Trend. Natürlich war eine Erholung des Dollar gegenüber der japanischen Währung von 10 Prozent in nur 6 Wochen sehr deutlich. Trotzdem bleiben die Faktoren weiter bestehen, die auf eine Fortsetzung dieses Trends hindeuten. Zu diesen Faktoren gehören unter anderem, dass die Bank of Japan ihre Geldpolitik gegen einen starken Yen eher noch verstärkt und die Risikoangst an den Märkten eher zurückgeht. Auf lange Sicht kommt noch die hohe Verschuldung und das hohe Alter der Bevölkerung hinzu. Zudem müssen wir ja sehen, dass der Yen im Jahr 2007 noch bei mehr als 120 pro Dollar stand. Der Weg bis zur 90 erscheint dann gar nicht mehr so weit.

    Bis zum Ende des Fiskaljahrs am 31. März halte ich jedoch noch einen kurzfristig weiter erstarkenden Yen für durchaus realistisch. Danach sollten die Zeichen jedoch wieder gut stehen für ein Short-Investment in die Währung und für Carry Trades. Carry Trades funktionieren einfach gesagt, indem Geld in einer niedrig verzinsten Währung aufgenommen und in einer höher verzinsten angelegt wird. Wenn dann die niedrig verzinste Währung zusätzlich noch an Wert verliert, wird es anschließend noch günstiger, das geliehene Geld zurückzuzahlen. Entsprechende Voraussetzungen könnte der Yen in der nächsten Zeit bieten.

     





    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    USD/JPY Der Yen dürfte gegenüber dem Dollar weiter an Wert verlieren Nachdem die japanische Währung innerhalb von nur sechs Wochen von 76 auf 84 Yen pro Dollar gefallen war, legte sie in den vergangenen zwei Wochen wieder auf gut 82 Yen pro Dollar zu. Diese Erholung ist erklärbar, wird aber wahrscheinlich nicht von langer Dauer sein.