GESAMT-ROUNDUP
Druckmaschinenbauer stecken weiter in der Krise
WÜRZBURG/HEIDELBERG (dpa-AFX) - Die anhaltende Krise in der Branche hat den Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer 2011 beinahe in die roten Zahlen gedrückt. Der Gewinn brach fast komplett auf nur noch 400 000 Euro ein, wie das Unternehmen am Freitag in Würzburg mitteilte. 2010 hatte der Überschuss noch bei 12,5 Millionen Euro gelegen. Konkurrent Heidelberger Druck gab unterdessen den Fahrplan zum Abbau von rund 2000 Stellen bekannt.
Verantwortlich für den Gewinneinbruch waren KBA zufolge auch höhere Materialkosten, die Entwicklung neuer Maschinen und Abfindungszahlungen wegen Stellenabbaus. Der Umsatz sank um 1,0 Prozent auf rund 1,2 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen auf eine Dividende verzichten.
KBA gab sich für das laufende Jahr aber zuversichtlich: Mit Blick auf den Auftragsbestand - in den Büchern stehen Bestellungen im Wert von fast 826 Millionen Euro - geht Koenig & Bauer für 2012 von leicht steigenden Umsätzen aus. Die Würzburger Firma beschäftigt rund 6400 Mitarbeiter.
Die Branche befindet sich seit mehreren Jahren in einer tiefen Krise: Konkurrent Manroland musste 2011 Insolvenz anmelden, Heidelberger Druck streicht rund 2000 Arbeitsplätze. Bis Mitte 2014 solle die Zahl der Mitarbeiter sozialverträglich von aktuell rund 15 700 auf unter 14 000 sinken, teilte das Unternehmen am Freitag nach Abschluss der Verhandlungen mit dem Betriebsrat mit. Der Großteil des Abbaus im Inland werde über freiwillige Vereinbarungen inklusive Angeboten für ältere Mitarbeiter bis Mitte 2014 umgesetzt.
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Von dem Sparprogramm verspricht sich das defizitäre Unternehmen Einsparungen in Höhe von rund 180 Millionen Euro ab dem Geschäftsjahr 2013/14. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2011/2012 (31. März) hatte der Konzern einen Verlust von 79 Millionen Euro (Vorjahr: minus 78 Mio. Euro) ausgewiesen. Erst kürzlich war das Unternehmen vom MDax eine Etage tiefer in den SDax gerutscht./mar/DP/she