Erneut Gewinnrückgang bei Baukonzern Bauer AG
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Verzögerungen bei Großprojekten von Arabien bis Japan haben dem Tiefbaukonzern Bauer AG erneut den Gewinn verhagelt. Der Jahresüberschuss brach im vergangenen Jahr um weitere 14 Prozent auf 34 Millionen Euro ein, die Dividende wird um 17 Prozent gekürzt. Aber für das laufende Jahr zeigte sich Vorstandschef Thomas Bauer am Freitag in München vorsichtig optimistisch und verwies auf das kräftig gewachsene Auftragspolster. Die Aktie des im S-Dax notierten Unternehmens legte zu.
Die politischen Unruhen in Ägypten, Libyen und Syrien, die Schuldenkrise in Europa, die Tsunami- und Atomkatastrophe in Japan sowie Probleme auf Großbaustellen in Hongkong, Jordanien und Panama hätten sich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt, erklärte Bauer. Der Umsatz stieg zwar um fünf Prozent auf 1,37 Milliarden Euro, aber der Gewinn fiel weiter von 40 auf 34 Millionen. Das war schon der dritte Rückgang in Folge. Für das laufende Jahr stellte Bauer 1,45 Milliarden Euro Umsatz und 35 Millionen Euro Gewinn in Aussicht. Der Auftragsbestand sei um 22 Prozent auf 750 Millionen Euro gewachsen.
Ein Haupttreiber in den kommenden Jahren werde die Energiewende sein: 'Alte Kraftwerke müssen erneuert, neue gebaut werden, und auch die Erzeugung erneuerbarer Energien durch Windkraft-, Biogas- und Geothermieanlagen werden uns viele Projektchancen eröffnen', sagte der Vorstandschef. 'International sehen wir allgemein einen großen Nachholbedarf, was Bauleistungen angeht.'
Die Dividende wird für das vergangene Jahr von 60 auf 50 Cent gekürzt. Die Bauer-Aktie legte nach Veröffentlichung der Zahlen und des Ausblicks um drei Prozent zu. Commerzbank-Analyst Norbert Kretlow erklärte, die Bilanz habe seine Schätzungen übertroffen, die Prognose sei vorsichtig./rol/DP/wiz