checkAd

     2082  1 Kommentar Solarkrise

     

    An mir ist die Blase der Solarfirmen in Gänze vorbei gegangen. Erst heute sehe ich mit einem gewissen Gruseln, wie die Charts der Solarfirmen haargenau denjenigen der Internetfirmen in deren Anfangsphase gleichen. Am Internetboom hatte ich viel Geld verdient, aber auch viel wieder verloren. Bei den Solaraktien hingegen war ich mit keinem Euro investiert.

     

    Das verändert den Blickwinkel in dieser Angelegenheit gegenüber der anderen. Heute denke ich nicht an die Anleger, sondern an die Politik. Allein das Land Brandenburg hat der jetzt aufgebenden Solarfirma First Solar für zwei Werke in Frankfurt/Oder 67 Millionen Euro Investitionshilfen gewährt. Bei 1.200 Arbeitsplätzen sind das über 55.000 Euro pro Arbeitsplatz.

     

    Natürlich ist das in dieser strukturschwachen Region wichtig. Aber dennoch: Die Politik glaubt anscheinend schon lange nicht mehr daran, dass ohne Subventionen noch etwas läuft. Nicht einmal den Eltern traut man heute ja noch die richtige Entscheidung über die Erziehung mehr zu. Überall glaubt der Staat, die Dinge lenken zu müssen.

     

     

     

     


    Bernd Niquet
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

    Mehr anzeigen
    Verfasst von Bernd Niquet
    Solarkrise Staatshilfen und Bubble-Charts