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    INTERVIEW  418  0 Kommentare SGL Group guten Mutes für Nachfrage aus Stahlindustrie

    WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Kohlenstoffspezialist SGL Group spürt bei seinen Kunden aus der Stahlindustrie eine etwas bessere Stimmung. 'Die Nachfrage stabilisiert sich', sagte SGL-Vorstandschef Robert Koehler der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag. Die Graphitelektroden der Wiesbadener finden bei der Erzeugung von Elektrostahl Verwendung und sind wirtschaftlich zusammen mit den Kathoden für die Alumiumschmelzer immer noch die größte Umsatz- und Ertragssäule der SGL. 'Wir sind eigentlich guten Mutes, was die mengenmäßige Nachfrage angeht', sagte Koehler. Die USA-Nachfrage laufe relativ gut. 'Auch Asien belebt sich jetzt wieder. Europa ist stabil auf eher niedrigem Niveau.'

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    Im vergangenen ersten Quartal hatten höhere Preise und ein steigender Kathodenabsatz den Gewinn der Sparte beflügelt. Zudem zogen unerwartet viele Kunden aus den Aluminiumschmelzwerken Auslieferungen vor, so dass Koehler für das zweite Quartal entsprechend ein etwas schwächeres Abschneiden erwartet. 'Aber in der Summe wird das erste Halbjahr so laufen, wie wir es vorausgeplant hatten. Das zweite Halbjahr dürfte dann stärker werden, wenn es keine gesamtwirtschaftlichen Verwerfungen gibt'.

    Die Aluminiumindustrie rechne bis zum Jahr 2020 mit einem jährlichen Wachstum von fünf bis sechs Prozent, sagte Koehler. 'Das macht sich jetzt langsam bemerkbar. Die Preise bei den Kathoden verbessern sich jedoch erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung.' Die SGL beobachte, dass die Aluhersteller ihre Investitionsentscheidungen eher verzögern, bis hin zu einer Verknappung des Produkts und dann anfingen zu investieren.

    Bei den im vergangenen Jahr boomenden Graphitspezialitäten rechnet Koehler in diesem Jahr mit einer Abkühlung. Dahinter stecken weniger die Kunden aus der Halbleiterbranche. 'Die Solarbranche ist mittlerweile ein wesentlich größerer Kunde für kristallines Silizium als die Halbleiterhersteller.' Die Schwankungen bei diesen Spezialgrafiten seien wesentlich von den Solarunternehmen und deren schwieriger Lage beeinflusst. Zudem seien die Lager der dortigen Kunden noch voll. 'Das ist ein ganz normaler konjunktureller Zyklus bis zu einem gewissen Punkt', sagte Koehler mit Blick auf die Überkapazitäten und den massiven Preisverfall in der Branche. Langfristig gesehen werde das Solargeschäft für die SGL aber zweistellig wachsen.

    Im mit vielen Hoffnungen verbundenen Geschäft mit Carbonfasern und Verbundwerkstoffen machen die Startschwierigkeiten der Energiewende dem Manager noch Sorgen. 'Es gibt weiterhin viele kritische Fragen, die bei der Offshorewindkraft noch offen sind', sagte Koehler. Etwa die Finanzierung oder der Bau der Windparks und deren Anschluss an die Netze. 'Die Politik muss hier noch die klaren Rahmenbedingungen festsetzen.' Industriegrößen wie Siemens hatten jüngst erneut mehrere hundert Millionen Euro in den Wind schreiben müssen, weil sich die Anbindung von Windparks an das Stromnetz wegen hausgemachter Fehler und rechtlicher Hürden weiter verzögert. SGL selbst fertigt leichte Rotorblätter, die besonders für den Einsatz bei Windparks auf hoher See geeignet sein sollen. 'Die Nachfrage stabilisiert sich auf niedrigem Niveau, allerdings mit kräftigem Preisdruck', sagte Koehler.

    Die Produktion der leichten Werkstoffe für die Luftfahrtbranche war im vergangenen Quartal nicht ausgelastet. 'Die Verzögerungen bei Boeing hinterlassen auch in unserem CFC-Geschäft Schleifspuren. Die sind aber nur vorübergehend.' Für die Carbonfasern, deren große Zeit als Materialersatz etwa für Stahl laut Koehler noch kommen soll, muss der Konzern noch Geduld aufbringen. 'Zwischen der Entwicklungsphase und der Marktreife liegt eine Zeitspanne, die müssen wir begleiten und auch mit Verzögerungen rechnen.' Im Gesamtjahr rechnet Koehler daher für die Sparte weiterhin mit einem Verlust./stb/she/wiz

    --- Gespräch: Stefan Bauer, dpa-AFX ---




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