Experten
China bald größter Goldkonsument - Importe steigen massiv
HONGKONG (dpa-AFX) - Chinas Goldimporte sind seit Beginn des Jahres massiv gestiegen und die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt könnte nach Einschätzung von Experten Indien als größten Goldkonsumenten ablösen. Nach Angaben des 'Census and Statistics Department of the Hong Kong Government' vom Dienstag importierte das chinesische Festland in den ersten drei Monaten 153,53 Tonnen Gold über die Zwischenstation Hongkong. Zum Vergleich: Im ersten Quartal des Vorjahres lagen die Goldeinfuhren nur bei 19,73 Tonnen.
Alleine im März seien die chinesischen Goldimporte den Angaben zufolge um 59 Prozent zum Vormonat gestiegen. Als Ursache für den massiven Anstieg der Nachfrage der Chinesen nach dem gelben Edelmetall gelten die stark steigenden Einkommen und die Aussicht auf einen weiter steigenden Goldpreis. Nach Einschätzung des Branchenverbandes 'World Gold Council' könnte China noch im laufenden Jahr Indien als die derzeitige Nummer 1 unter den größten Goldimporteuren der Welt auf Jahresbasis ablösen. Im vergangenen Jahr hatte Indien 933,4 Tonnen Gold importiert und China 769,8 Tonnen.
'China ist auf einem guten Weg (...), Indien als weltweit größten Goldkonsumenten abzulösen', hieß es auch in einem Kommentar von Rohstoffexperten der Commerzbank. Allerdings könnte sich die indische Goldnachfrage noch etwas erholen. Die Regierung in Neu-Delhi werde nach heftigen Protesten der Schmuckhändler des Landes die eingeführte Verbrauchssteuer auf Schmuck wieder zurücknehmen, so die Commerzbank-Experten. Allerdings bleibe die Verdoppelung der wichtigeren Importsteuer auf Gold auf vier Prozent in Indien weiter bestehen. In den vergangenen Monaten hatten Protestaktionen der indischen Schmuckhändler die Nachfrage belastet und den Goldpreis zeitweise steigen lassen.
Mit Blick auf die jüngsten Importdaten aus China gehen die Commerzbank-Experten davon aus, dass die Goldnachfrage aus der Volksrepublik im Verlauf des Jahres eine wichtige Stütze des Goldpreises sein wird. Am Dienstagmittag fiel der Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) aber deutlich um 12,50 US-Dollar auf 1.625,60 Dollar zurück. Im vergangenen Oktober erreichte der Goldpreis ein Rekordhoch bei etwa 1.920 Dollar./jkr/hbr