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    Euro-Krise Griechenland  2178  1 Kommentar Euro-Austritt Griechenlands kostet mindestens 86 Milliarden Euro

     

    Der Austritt Griechenlands aus der Währungsunion würde ein tiefes Loch in den deutschen Bundeshaushalt reißen. Nach einer Berechnung der Dekabank würden auf den deutschen Steuerzahler Kosten von mindestens 86 Milliarden Euro zukommen. Das berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ in ihrer aktuellen Ausgabe.
     
    Mit einem Euro-Austritt Griechenlands müsste Deutschland seinen geleisteten Beitrag an dem ersten Rettungsprogramm für Griechenland in Höhe von 15,2 Milliarden Euro abschreiben. Aus dem europäischen Rettungsschirm sind bislang weitere 103,7 Milliarden Euro an Griechenland geflossen, 30 Mrd. davon kamen aus Deutschland. Auch dieses Geld wäre bei einem Euro-Austritt Athens verloren. Weitere Ausfälle drohen bei der Europäischen Zentralbank (EZB), die griechische Staatsanleihen im Wert von rund 50 Milliarden Euro gekauft hat. Hier bürgt Deutschland mit rund 13 Milliarden Euro. Letztlich würde auch die Bundesbank Forderungen über das so genannte Target-2-System von 28 Mrd. Euro abschreiben müssen. Macht zusammen gut 86 Milliarden Euro.
     
    Die Kosten könnten allerdings auch die Grenze von 100 Milliarden Euro sprengen: Sollte der Internationale Währungsfonds (IWF), der sich ebenfalls an den Hilfsprogrammen für Griechenland beteiligt hatte, nicht ausbezahlt werden, würde Deutschland über den Fonds eingebrachte Gelder in Höhe von 2,9 Mrd. Euro verlieren, berichtet die „Welt“ weiter. Dazu kämen bei den deutschen „Bad Banks“ Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen anfallen, für die der Staat und damit der Steuerzahler gerade steht.
     
    Nach einem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion müssten dem Land zudem Devisen zur Verfügung stellen, um Einfuhrengpässe zu vermeiden. Ein Währungs-Alleingang würde das Chaos in Griechenland zwar noch vergrößern, sagt Dekabank-Chefökonom Ulrich Kater. „Die Meinung, dass der Euro einen Austritt Griechenlands nicht verkraften würde, ist aber falsch.“ So sei die Ansteckungsgefahr auf andere Länder gering. „Ein solcher Austritt mit all seinen schlimmen Folgen könnte sogar eine starke disziplinierende Wirkung auf die anderen Mitglieder bewirken“, so Kater.
     
    Es sei derzeit jedoch wahrscheinlicher, dass Griechenland in der Euro-Zone verbleibt, so Kater.  „Aber das Risiko eines Austritts ist mit den Wahlergebnissen eindeutig gestiegen.“ Der Ökonom warnt davor, Griechenland mehr Zeit einzuräumen, um seine Sparziele zu erreichen. Dies hatte unter anderem Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker gefordert, nachdem die Wahlen in Griechenland keinen eindeutigen Sieger hervorgebracht hatten. „Ein Nachverhandeln in dieser Situation würde anderen Ländern nur Anreize bieten, über radikale Wahlentscheidungen den bisherigen Krisenplan auszuhebeln“, zitiert die „Welt“ den Chefökonom der DekaBank.
     



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