Fette Jahre vorbei?
Deutsche Bank will Boni-Zahlungen radikal kürzen
Die fetten Jahre sind vorbei: Offenbar will die Deutsche Bank die Boni ihrer Mitarbeiter kräftig stutzen. Wie das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ berichtet, müssten sich Investmentbanker darauf
einstellen, dass der variable Anteil ihrer Vergütung im Schnitt um 15 bis 20 Prozent kleiner ausfällt. Auch im Privatkundengeschäft, wo Mitarbeiter in der Regel weniger verdienen als im
Investmentbanking, sollen die Boni gekürzt werden, allerdings weniger stark. "Der Bonustopf wird kleiner, die fetten Jahre sind vorbei", hieß es in Arbeitnehmerkreisen der Bank.
Erstmals ist an der Ermittlung der Mitarbeiter-Boni eine unabhängige Kommission unter der Leitung des früheren BASF-Chefs Jürgen Hambrecht beteiligt. Ziel sei die Erarbeitung neuer Grundsätze für
die Vergütung. Erste Ergebnisse sollen Januar dieses Jahres vorliegen.
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Die Deutsche Bank hatte Mitte Dezember vor Sonderposten gewarnt, die den Gewinn im vierten Quartal signifikant drücken würden. Die Co-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen wollen den DAX-Konzern
umbauen, die Kosten senken und etwa 2000 Stellen streichen. Kurzfristig koste der Umbau Geld. Zudem stelle sich das Geldhaus auf hohe Lasten aus Rechtsstreitigkeiten ein. Dafür wurden zuletzt 2,5
Milliarden Euro an Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen – zusätzlich zu Rückstellungen für konkrete Risiken. Schadensersatz fordern beispielsweise Anleger, die sich durch die Manipulation des
Libor-Zinses geschädigt fühlen, an der die Deutsche Bank beteiligt gewesen sein soll, so der „Spiegel“ weiter.
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