Smart Investor Weekly 2/2013
Der Apple fällt ... nicht weit vom Trend
SIW 2/2013: Der Apple fällt … nicht weit vom Trend
Oder: Über übergeordnete Bewegungen und Nachhaltigkeit
Mutti wird 15!
Am heutigen Tag feiert die „Mutter“ unseres Verlages, die börsennotierte GoingPublic Media AG ihren 15. Geburtstag. Auf den ersten Blick haben wir
damit eine ungewöhnlich junge „Mutti“, zumal unser eigenes Haus, die Smart Investor Media GmbH in diesem Mai bereits ihr 10jähriges Jubiläum feiern darf. Wenn man dann auch noch die Tragezeit
hinzuzählt, die bei Verlagsbabies mehrere Monate beträgt, dann rechnen Sie bitte lieber nicht nach, in welchem Alter unsere Mutter bereits mit dem Smart Investor schwanger war. Allerdings, in
unserer schnelllebigen Zeit, und hier sind „die Medien“ sowohl die entscheidende Triebkraft als auch deren Opfer, sind 15 bzw. 10 Jahre schon ein Wort. Jüngst verstarb beispielsweise die Financial
Times Deutschland kinderlos im zarten Alter von nur zwölf.
Wie kann eine Publikation in diesem Umfeld überhaupt nachhaltig wirtschaften und überleben? Der traditionelle Markt der Bezahlinhalte und Printmagazine spielt sich mittlerweile zwischen zwei
Extremen ab: Am einen Ende des Spektrums finden sich die überwiegend kostenlosen Inhalte des Internets, am anderen Ende die schon mit lebenslänglicher Rente auf die Welt gekommenen Formate des
Staatsfunks. Beiden gemeinsam ist, dass sie im engeren Sinn nicht gezwungen sind, wirtschaftlich zu arbeiten. Der behäbige Staatsfunk hat diese Notwendigkeit schon deshalb nie gehabt, weil er dem
Bürger einfach tiefer in die Tasche greift, falls das Geld wieder einmal nicht mehr reicht – seit 2013 sogar per eigener Sondersteuer namens „Haushaltsbeitrag“. Traditionelle Verlage dagegen sind
auf jenen Mix aus Magazinverkäufen/Abonnements und Werbepartnern angewiesen, den es stets aufs Neue auszutarieren gilt: Leser, Werbepartner, Verlag – so ähnlich lautet er, der Dreisatz des
Verlagswesens.
Zu den Märkten
Nach einem fulminanten Start ins neue Jahr verdaut der DAX aktuell seine Gewinne. Gestern wurde die Kurslücke, die zum Jahreswechsel
mit dem Sprung über die „Fiskalklippe“ entstanden ist, geschlossen. Das Schließen derartiger Kurslücken („Gaps“) ist so häufig zu beobachten, dass es der Standarderwartung für den weiteren
Kursverlauf nach solchen Lücken entspricht. Lediglich nach so genannten „Break away Gaps“ ist eine (an)schließende Gegenbewegung selten, weil – wie der Name es schon andeutet – die Kurse mit so
hoher Dynamik in eine Richtung wegbrechen, dass sich eine eigentlich „normale“ Korrekturbewegung nicht durchsetzen kann. Als weitere Sonderform der Kurslücke käme noch eine sogenannte
Erschöpfungslücke („Exhaustion Gap“) in Betracht, die nicht nur zügig geschlossen wird, sondern auch das Ende der vorangegangenen Bewegung ankündigt. Auf der kurzen Zeitebene spricht die
vorangegangene, praktisch ununterbrochene Aufwärtsbewegung der letzten anderthalbe Monate durchaus für etwas Erschöpfung. Zudem ist auf die Ausbruchsbewegung über das Niveau von 7.450 Punkten (rote
Linie) bislang noch keine nennenswerte technische Reaktion erfolgt. Eine solche Reaktion, die durchaus noch einmal an das Ausbruchsniveau zurückführen kann, würde den übergeordneten Trend auch
nicht in Frage stellen, sondern wird als trendbestätigend angesehen.