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    Börse Stuttgart-News  3585  0 Kommentare bonds weekly

    STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - bonds weekly kw 06-2013

    marktbericht

    EUROKRISE: DIE RÜCKKEHR DER UNSICHERHEIT

    Es sind die ersten herben Rückschlage in Sachen Schuldenkrise für 2013. Spaniens Premierminister Rajoy steht im Verdacht, in einen Korruptionsskandal verwickelt zu sein und in Italien fürchtet man die Rückkehr eines alten, ungeliebten Bekannten. An den Märkten sorgten beide Nachrichten für zunehmende Unsicherheit.

    Italien: Zwischen Monte dei Paschi und „Cav“

    „Die Unsicherheit kehrt an die Börse zurück,“ titelte in dieser Woche die italienische Tageszeitung „la Stampa“ und verweist auf den sich nach oben schraubenden Risikoaufschlag italienischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen. Tatsächlich lag der „Spread“ zwischen Bund-Future und der vergleichbaren italienischen Benchmark Anleihe im Laufe der Woche bei zwischenzeitlich fast 300 Basispunkten. Die Rendite italienischer Anleihen lag wieder oberhalb der 4,5 Prozent Schwelle. Und das, obwohl es zuletzt den Anschein hatte, als sei Italien tatsächlich über den (Schulden-) Berg. Woher kommt diese neuerliche Nervosität?

    „Berlusconi ist auf mittlere Sicht ganz sicher ein Problem für das Land“, konstatiert Enrico Letta von der Demo-kratischen Partei (PD). Und mit dieser Einschätzung könnte Letta gar nicht so falsch liegen. Der jüngste Skandal um das Bankhaus Monte dei Paschi di Siena ist Wasser auf die Mühlen Silvio Berlusconis, der in aktuellen Umfragen zuletzt deutlich zulegen konnte. Und tatsächlich scheinen die Marktteilnehmer derzeit wenig mehr zu fürchten als eine Rückkehr des „Cavaliere“:

    Spanien: Zwischen Schwarzgeld, Krawatten und Anzügen

    Ist Spaniens Ministerpräsident Rajoy in einen Korruptionsskandal verwickelt? Diese Frage dürfte sich auch Angela Merkel gestellt haben, als ihr spanischer Amtskollege zu Besuch in Berlin war. Die spanische Tageszeitung „El País“ erhebt schwere Vorwürfe gegen den spanischen Regierungschef. So soll Mariano Rajoy über Jahre hinweg Schwarzgelder in Höhe von umgerechnet 320.000 Euro erhalten haben - plus Anzüge und Krawatten. Bei den entsprechenden Zahlungen handelt es sich zudem sehr wahrscheinlich um Schwarzgeld, so das Blatt.

    Sollte nur der geringste Verdacht gegen Rajoy beziehungsweise gegen seine Partido Popolar bestätigt werden, wäre Rajoy kaum mehr im Amt zu halten. Bereits am Wochenende demonstrierten tausende Menschen von den zentralen der PP in Barcelona und Madrid. Zudem ist die Situation am spanischen Arbeitsmarkt weiterhin verheerend: So ist die Zahl der Erwerbslosen zu Beginn des Jahres erneut gestiegen und liegt mit rund fünf Millionen im Bereich alter Rekordstände. Noch schlimmer ist die Situation bei den unter 25-jährigen - hier ist jeder zweite ohne eine feste Anstellung.


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