Luftverkehrsbranche
Verdi agiert wie Spartengewerkschaft
FRANKFURT (dpa-AFX) - Arbeitgeber der Luftverkehrsbranche haben die erneuten Streiks von Sicherheitsleuten an den Flughäfen Hamburg und Düsseldorf als maßlos und unverhältnismäßig bezeichnet. 'Es ist eine völlige Fehlentwicklung, dass eine Kleinstgruppe von Arbeitnehmern wichtige Lebensadern unseres Verkehrs- und Wirtschaftssystems völlig lahmlegt', erklärte der Präsident des in dem Tarifstreit nicht direkt involvierten Arbeitgeberverbands Luftverkehr (AGVL) und Lufthansa -Personalvorstand, Stefan Lauer, am Donnerstag in Frankfurt. Wiederum seien unbeteiligte Dritte, nämlich die Fluggesellschaften und ihre Kunden, am stärksten betroffen.
Lauer forderte erneut eine verbindliche, vorgeschaltete Schlichtung für Arbeitskämpfe in Bereichen der Infrastruktur. Dies werde umso notwendiger, da sich nunmehr auch die große Flächengewerkschaft Verdi der Mittel einer Spartengewerkschaft bediene. In einem ähnlichen Fall geht die Lufthansa juristisch gegen die Gewerkschaft der Flugsicherung vor, die im vergangenen Februar einen Streik von rund 200 Beschäftigten auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens angezettelt hatte. Am Freitag verhandelt das Arbeitsgericht über 9,5 Millionen Euro Schadensersatz./ceb/DP/stb