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    ROUNDUP2  414  0 Kommentare Telekom kommt in ihren Kernmärkten kaum voran - Aktie sinkt

    (neu: Kommentare von Finanzvorstand Timotheus Höttges)

    BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom tritt auf der Stelle. In den beiden wichtigsten Märkten Deutschland und USA muss sie viel Geld ausgeben, um Kunden zu gewinnen und zu halten. Neben Milliardeninvestitionen in die Netze stecken die Bonner hohe Summen in Werbung, Gerätesubventionen und Geschenke. Bisher vergeblich: In den USA laufen die Vertragskunden weiter davon und im Heimatmarkt schrumpft der mobile Serviceumsatz. Ein fatales Zeichen, denn bei der Konkurrenz sieht es teilweise erheblich besser aus.

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    An der Frankfurter Börse sank die Aktie bis zum Mittag um 0,66 Prozent auf 8,178 Euro und war damit Schlusslicht im Dax. 'Das bereinigte EBITDA hat im vierten Quartal die Markterwartungen klar verfehlt', sagte ein Händler. Ein weiterer Börsianer betonte, die deutschen Mobilfunkumsätze hätten im Schlussquartal enttäuscht. Ähnlich sah es auch Analystin Heike Pauls von der Commerzbank. Ihrer Einschätzung nach sollten sich Investoren 2013 an erhöhte Marketingausgaben gewöhnen.

    Die hohen Ausgaben hatten den operativen Gewinn belastet und die Erwartungen am Markt enttäuscht. Das vierte Quartal und das Gesamtjahr zeichnen das gleiche Bild. Der Telekom gelang es zwar, die Rückgängen im Zaum zu halten - mehr aber nicht. Wie sie am Donnerstag mitteilte, gehen Umsatz und Gewinn mit dem angestammten Telekomgeschäft in allen Märkten - Deutschland, Europa und den USA - zurück. Lediglich die IT-Sparte T-Systems legt zu. Diese profitiert von dem Trend, dass Großkunden EDV auslagern und neuerdings auch Softwaredienste aus der Datenwolke der Telekom beziehen.

    VERKAUF VON SENDETÜRMEN BLÄST QUARTALSGEWINN AUF

    Unterm Strich kehrte die Telekom im 4. Quartal zwar wieder in die Gewinnzone zurück. Das verdankte sie aber dem Umstand, dass im Vorjahresquartal Abschreibungen auf das US-Geschäft nachgeholt werden mussten. Zudem blies ein Sondererlös von 900 Millionen Euro aus dem Verkauf amerikanischer Sendetürme den Quartalsgewinn auf.

    Der Umsatz sank im Gesamtjahr um ein knappes Prozent auf 58,17 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) und Sonderposten fiel um knapp vier Prozent auf 17,98 Milliarden Euro. Unterm Strich fiel sogar ein immenser Fehlbetrag von 5,25 Milliarden Euro an. Das lag an Abschreibungen auf das Sorgenkind: die US-Sparte. Diese will die Telekom gerade mit dem Regionalanbieter MetroPCS zusammenlegen, um gegen die Platzhirsche AT&T und Verizon Wireless bestehen zu können. In diesem Jahr soll der Zukauf das bereinigte EBITDA auf 18,4 Milliarden steigern. Ohne den Zukauf peilen die Bonner einen Rückgang auf 17,4 Milliarden Euro an.

    NACH OBERMANNS ABGANG BLEIBEN VIELE BAUSTELLEN

    Der scheidende Unternehmenschef Rene Obermann gibt sich kämpferisch: 'Wir gehen in die Offensive - mit hohen Investitionen in die Netze und in den Markt.“ Ende vergangenen Jahres hatte Obermann überraschend seinen Ausstieg angekündigt und wird am Jahresende seinen Posten für Finanzvorstand Timotheus Höttges räumen.

    Den wenigen Erfolgen stehen auch noch viele Baustellen gegenüber. Zwar konnte das Fernsehprodukt Entertain inzwischen zwei Millionen Kunden für sich gewinnen. Der wichtige mobile Serviceumsatz sank im Heimatmarkt allerdings um knapp drei Prozent. Höttges begründet die Rückgänge damit, dass Kunden günstigere Verträge angeboten wurden, um sie bei der Stange zu halten. Der Trend soll sich aber umkehren. 'Wir kehren in diesem Jahr in Deutschland im Mobilfunk zu Wachstum zurück', sagte er.

    So steuert die Telekom mit dem Ausbau des Mobilfunknetzes der vierten Generation (LTE) entgegen. Doch an der Netzqualität liegt es nicht, dass sich die Telekom schlechter entwickelt als die Konkurrenz. Aus Tests geht sie regelmäßig als Sieger hervor. Nur schlägt sich das nicht in höheren Kundenzahlen und -umsatz nieder.

    VERTRAGSKUNDEN VERLASSEN T-MOBILE USA IN SCHAREN

    Daher muss die Telekom viel Geld in die Gewinnung und Rückgewinnung von Kunden stecken. Sie forciert den Verkauf von Smartphones. Das kostet wegen der hohen Subvention dieser Geräte zwar viel Geld, soll sich aber in den über zwei Jahre laufenden Verträgen mit hohem Datenkonsum auszahlen. Diese Welle reitet auch die Konkurrenz. Sie war nur erheblich früher dran.

    In den Vereinigten Staaten, wo T-Mobile USA die abgeschlagene Nummer vier im Markt ist, sieht es kaum besser aus. Zwar bindet die Telekom neuerlich viele Vorauszahler an sich, doch die lukrativen Vertragskunden verlassen sie weiter in Scharen. T-Mobile USA hat nicht nur gegen die beiden großen Konkurrenten einen schweren Stand. Auch die Nummer drei Sprint rüstet auf. Sie hat sich von der japanischen Softbank übernehmen lassen und investiert in Kabelnetze, um das durch das mobile Internet stark beanspruchte Mobilfunknetz zu entlasten. Der Telekom bleibt die Hoffnung, dass sie mit dem iPhone im Sortiment wieder Aufwind bekommt.

    Das Geld für diese Investitionen soll neben der künftig niedrigeren Dividende aus Einsparungen und Börsengängen von Tochterunternehmen kommen. Ein Börsengang des gemeinsam mit France Telecom betriebenen Gemeinschaftsunternehmens Everything Everywhere wird Höttges zufolge frühestens im vierten Quartal kommen. 'Wir sind auf dem Weg. Wir müssen LTE in die Bahn bringen, die Auktion machen und das Marktumfeld muss stimmen. Wenn wir das seriös vorbereiten, kann das frühestens im vierten Quartal passieren. Wir stehen ja unter keinerlei Zeitdruck.'/fn/mmb/kja




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